Uwe Baldes im Gespräch mit BRCNEWS
Der MAC Adenau hat am ersten Märzwochenende die Deutschen Meisterschaften in der Klasse 1:12 ausgerichtet. BRCNEWS berichtete im RennTicker. Gut 70 Fahrer waren am Start. So viele wie schon lange nicht mehr bei einer Onroad-DM Elektro. Hat sich das Engagement gelohnt? Welche Unterstützung braucht und erwartet ein Verein, der eine DM ausrichtet, vom Deutschen Mini Car Club (DMC)? BRCNEWS sprach darüber mit Uwe Baldes, dem Rennleiter des MAC Adenau.
BRCNEWS : Der MAC Adenau hat vieles anders gemacht als andere Vereine. Was war das Erfolgsrezept?
Uwe Baldes: Wir wollen, dass alle Teilnehmer bei den Rennen auf dem Eifel-Ring möglichst viel Spaß haben, dass sie sich wohlfühlen und zufrieden nach Hause fahren. Das ist unser Credo. Das haben wir auch für die DM an erste Stelle gesetzt. Dazu kommt, dass wir mehr als die 34 Teilnehmer haben wollten, die vor einem Jahr an der DM 1:12 teilgenommen haben. Also haben wir vor allem Werbung betrieben, unter anderem mit einem Newsletter und einem Verteiler, der letztlich über 170 Adressen umfasste, die alle etwas mit 1:12 zu tun haben oder daran interessiert sind.
BRCNEWS Hat sich das Engagement für den Verein gelohnt? Gibt es noch einmal eine DM in Adenau?
Uwe Baldes: Absolut, das hat sich gelohnt. Wir haben von allen Seiten sehr viel Lob erhalten, und quasi keine Kritik. Das ist ein wunderbarer Lohn für uns. Viele haben gesagt, dass sie wieder zu einem Rennen auf dem Eifel-Ring kommen wollen. Das ist ein schöner Nebeneffekt, auf den wir uns schon jetzt freuen. Und es wollten sogar schon mehrere Fahrer für die nächste DM im Leimbach nennen – was für ein Kompliment! Naja, ob es nochmal eine DM 1:12 – eine andere kommt für unsere Halle kaum in Frage – geben wird, lassen wir einfach mal offen. Man soll ja niemals nie sagen. Aufgrund der zahlreichen Sponsoren, die uns dankenswerterweise unterstützt haben, sollte es sich am Ende auch finanziell gelohnt haben, obwohl wir von vorneherein wussten, dass wir beispielsweise an der Party keinen Cent verdienen werden. Aber wir wollten die Party trotzdem machen, und auch die ist gut angekommen. Darüber hinaus hatten wir einige nicht unerhebliche Aufwendungen, beispielsweise für die zusätzliche Halle mit drittem Fahrerlager und Catering-Bereich, für reichlich Gas zum Heizen, für die Reifenschleifeinrichtung, für die neue Streckenabtrennung aus teurem Makrolon, für einen neuen Notausgang, für zusätzliche Pokale für alle A-Finalisten und alle Subfinal-Sieger, neue Geräte etc. All das ist jedoch nicht so wichtig. Wir wollten eine DM durchziehen, die den Teilnehmern gefällt. Das ist uns gelungen. Und am Ende behalten wir sicher auch noch ein paar Euro über.
„Unseren Willen, etwas Gutes auf die Beine stellen zu wollen, haben die Teilnehmer gespürt.“
BRCNEWS Fahrer, Vereine und Funktionäre üben oft heftige Kritik am Dachverband. Kann der DMC mehr tun für die Vereine? Welche Hilfen braucht der Veranstalter einer DM?
Uwe Baldes: Der Dachverband DMC gibt sicherlich reichlich Anlass zu Kritik. Allerdings muss ich Thomas Kohmann, den Elektro-Glattbahn-Referenten, davon ausnehmen, denn er ist sehr engagiert und die Zusammenarbeit mit ihm war vorbildlich. Mit den Tassen für alle DM-Teilnehmer hat der DMC etwas gutes Neues eingeführt. Die Unterstützung des DMC speziell für DM-Veranstalter könnte allerdings deutlich größer sein, von Checklisten für die Organisation und die Technische Abnahme über Gestellung aller Pokale bis hin zu einem Material-Pool, auf den man zurückgreifen könnte. Da gibt es viele Möglichkeiten. Am Ende allerdings liegt es doch an uns, den Ausrichtern, was wir aus einer solchen Veranstaltung machen. Da muss man nicht mit dem Finger auf den DMC zeigen und jammern, sondern einfach machen! Unseren Willen, etwas Gutes auf die Beine stellen zu wollen, haben die Teilnehmer gespürt. Vielleicht waren sie auch deshalb alle so gut drauf, war die Stimmung so gut. Gemeinsam, und es geht nur gemeinsam, haben wir als Ausrichter und die Teilnehmer diese DM zu einem Fest, einem Highlight gemacht. Genau das soll ein DM auch sein.
BRCNEWS: Die 1:12er Klasse erlebte bei der DM eine Wiedergeburt. Was muss jetzt getan werden, damit dies kein einmaliges Strohfeuer bleibt?
Uwe Baldes: Ich glaube, wir haben den Grundstock bereits mit ersten 1:12-Rennen vor mehr einem Jahr gelegt. Damals kam ja auch der Wunsch aus den Reihen der Teilnehmer, auf unserer Strecke die DM auszurichten. Dann haben wir die 1:12-Klasse in unseren Tonisport-Winter-Cup aufgenommen und sogar bei der LRP-HPI-Challenge eine Gastklasse für 1:12 ausgeschrieben. Damit haben wir ein Angebot an Rennen geschaffen, das gut angenommen wurde. Über 30 1:12-Fahrer im Tonisport-Winter-Cup zeigen das. Genau da wollen wir auch in Zukunft anknüpfen. Das wollen wir fortsetzen, zumal auch schon einige Fahrer danach gefragt haben, weil ihnen offenbar auch unser neues Strecken-Layout sehr gut gefällt. Wir wollen auch in der nächsten Winter-Saison wieder regelmäßig 1:12-er Action auf dem Eifel-Ring erleben, damit aus dem Strohfeuer vielleicht ein kleiner Flächenbrand wird. Der MAC Adenau wünscht jedenfalls allen 1:12-Fahrern weiterhin viel Spaß und Erfolg, speziell bei der bevorstehen Euro in der Hudy-Arena, und wir freuen uns auf ein Wiedersehen in der kommenden Wintersaison auf dem Eifel-Ring.
BRCNEWS Vielen Dank! BRCNEWS wünscht dem MAC Adenau weiter viel Erfolg.
Berichterstattung zur Deutschen Meisterschaft 1:12 bei BRCNEWS:
- Internationale Deutsche Meisterschaften 1:12 auf dem Eifelring – Tag 2
- Internationale Deutsche Meisterschaften 1:12 auf dem Eifelring – Tag 1
- Deutsche Meisterschaft 1:12 in Leimbach – Bilder
- Finalrangliste der DM