Wir blicken zurück auf die DM Großmodelle 2022 in Dormagen

So spannend und fair ging es in den letzten Jahren bei Deutschen Meisterschaften nur selten zu. Vor allem auch in den Finalläufen. Ein Grund: Die Großmodell-Fahrer sind durchweg älter, ruhiger und erfahrener. Seit Jahren kämpfen sie gegeneinander. Sie kennen sich.

Silvio Böhmichen ist neuer Deutscher Meister Formel

Silvio Böhmichen feiert mit Timo Nau (Platz 2) und Bernd Cronert (Platz 3) seinen Meistertitel in der Formelklasse

Silvio Böhmichen ist einer der erfahrensten Piloten in der Sparte der Großmodelle. 2016 holte er sich in Braunschweig den Meistertitel in der Klasse Tourenwagen Standard. Ohne Hektik und jederzeit kontrolliert steuerte er in diesem Jahr Formelboliden 116 Runden über den 273 Meter langen Kurs in Dormagen. Von Startplatz vier ins Rennen gegangen kämpfte er sich Runde für Runde nach vorne. Schon nach zehn Runden sicherte er sich Platz zwei hinter dem von Starplatz eins ins Rennen gegangenen Timo Nau. Silvio Böhmichen machte fortan Druck und ging in der 46. Runde endgültig an dem Führenden vorbei. Im Ziel hatte er rund fünf Sekunden Vorsprung auf Timo Nau. Dritter wurde Bernd Conert.

Marcus Oppenhorst siegte in Tourenwagen Standard/GT

Spritzige Feier bei der Siegerehrung in der Klasse Tourenwagen GT/Standard (von links): Carsten Keller (Platz 2), Markus Oppenhorst (Platz 1) und Dennis Thyssen (Platz 3).

Bis zur 28. Runde im Finale war es der erwartete und enge Zweikampf der beiden Vereinskollegen vom MCK Dormagen Günter Honert, mehrfacher Deutscher Meister in Formel 1:5 und Tourenwagen 1:5, und Marcus Oppenhorst. Doch dann ging Carsten Keller bei seinem ersten Deutschen Meisterschaften in der Großmodellsparte in Führung. Wenn auch Neuling in der Klasse Tourenwagen GT 1:5 ist Carsten Keller ein erfahrener RC-Car-Pilot. Seit Jahren sorgt er in der Klasse Buggy 1:8 für Furore. 40 Runden behielt er diese Führung. Dann kämpfte sich Marcus Oppenhorst wieder nach vorne. Nach 30 Minuten und 91 Runden hatte er einen Vorsprung von gut acht Sekunden auf Carsten Keller herausgefahren. Den dritten Platz sicherte sich Dennis Thyssen. Günter Honert schied in der 82. Runde mit einem Defekt aus. Für Marcus Oppenhorst war es der erste Deutsche Meistertitel.

Michael Donovan holt sich ersten Titel in Modified

Sektduschen gab es auch bei der Siegehrung in Tourenwagen Modified (von links): Markus Feldmann (Platz 2), Michael Donovan (Platz 1) und Tom Haacke (Platz 3)

Michael Donovan holte sich auf seiner Heimstrecke den ersten DM-Titel in der schnellsten Großmodellklasse. Über 94 Runden lang lieferte er sich einen spannenden Zweikampf mit Rekordmeister Markus Feldmann. Bereits in der 14. Runde hatte Michael Donovan den Markus Feldmann von Platz 1 verdrängt. Im Ziel hatte er schließlich 1,4 Sekunden Vorsprung vor seinem Rivalen. Dritter wurde Tom Haacke. Titelverteidiger Maximilian Hornig belegte Platz 4.

Lumirank – zum erste Mal bei einer DMC-DM im Einsatz

Fans des großen Rennsports kennen das System. Lumirank von SAS zeigt in der Seitenscheibe die Position es Fahrzeuges im Rennen an. So sind die Zuschauer immer gut informiert. Der Deutsche Minicar Club setzte dieses System an diesem Wochenende zum ersten Mal bei einer DM 1:5 ein.

Die Anzeige wird innen an der Windschutzscheibe befestigt

In Zusammenarbeit mit SCS M2 hat SAS für die Großmodelle eine kleinere Version entwickelt. Die Software ist identisch mitder im großen Motorsport. Das Gerät wird in den Tourenwagen 1:5 an der Frontscheibe befestigt. Die Lumirank -Software zeigt die von der offiziellen Zeitnahme (hier RC-Timing) ermittelten und bestätigten Platzierungen an.  Die Geräte werden vor jedem Lauf an die Fahrer ausgegeben.

Limirank im Renneinsatz

Die Race Car Series nutzt das System seit Anfang dieser Saison mit großem Erfolg. Nicht nur für diZuschauer. Die Fahrer sehen in Echtzeit ihre jeweilige Position. Gleichzeitig erkennen sie, ob ein von hinten auflaufendes Fahrzeug ein überrundendes ist oder von einem Fahrer gesteuert wird, der zum Positionskampf herausfordert.

50 Jahre MCK Dormagen

Der MCK Dormagen feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag – zwei Jahre nach dem Jubiläum des Deutschen Minicar Clubs. Der MCK Dormagen ist einer der ältesten Vereine im DMC.

Startaufstellung Finale Tourenwagen GT/Standard

Vor gut zwei Jahren gab es im Verein einen großen Umbruch. Eine neue Gruppe übernahm die Verantwortung. Günter Honert (1. Vorsitzender) und Ralf Donovan (2. Vorsitzender) führen den Verein seitdem als Team.

Die Strecke in Dormagen ist 273 Meter lang

Auf dem Gelände hat sich in den letzten beiden Jahren viel getan. Die Mitglieder sanierten die und bauten eine neue Küche ein. Daneben legten sie eine neue Terrasse mit Sicht auf die Strecke an.   Auf dem Dach der Cafeteria und der Zeitmessung installierte der Verein eine Solaranlage, die die Strecke mit Strom versorgt  Die Streckenbegrenzungen leuchten im neuen Grün.. Der Verein gewann viele neue Mitglieder. Deren Zahl stieg von 14 auf 43.

Die 1996 neugebaute Rennstrecke ist 273 Meter lang. Die Fahrbahnbreite beträgt 4,5 Meter. Auf dem Fahrerstand haben zehn Fahrer plus zwei Schiedsrichter Platz. Das Fahrerlager fasst zwischen 80 und 100 Fahrer. Die erste Großveranstaltung war die Deutsche Meisterschaft 1998. Ein Jahr später folgte die erste internationale Großveranstaltung – ein EFRA-GrandPrix. Die Strecke ist im Sommer die ganze Woche über offen. Am Wochenende öffnet das Küchenteam die Cafeteria.

Mehr zum MCK Dormagen gibt es: https://www.mckdormagen.de

BRCNewsberichtete von der DM live im RennTicker.