WM 2014 – Naoto Matsukura lässt Team Yokomo endlich jubeln

Der Allroundfahrer Naoto Matsukura lässt Team Yokomo endlich wieder bei einer Weltmeisterschaft Tourenwagen Elektro jubeln. Seit Jahren setzte das japanische Team alles dran, diesen einen Titel zu holen. Doch statt selbst zu punkten, musste Yokomo-Chef Tom Yokoburi Weltmeisterschaft für Weltmeisterschaft zusehen, wie die japanische Konkurrenz, insbesondere Team Tamiya, die Titel abräumten. Nach dem Gewinn bei der ersten Weltmeisterschaft im Jahr 2000 war Team Yokomo anschließend immer leer ausgegangen. Die erste WM Tourenwagen hatte Atsushi Hara mit einem Yokomo gewonnen.

Aufwand hat sich gelohnt

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WM 2014 – Team Yokomo jubelt nach dem Gewinn des Titels.                   Foto: Uwe Rheinard

Jetzt hat es das Team geschafft. Der hohe Aufwand, den Yokomo in den letzten Jahren nicht nur personell sondern auch finanziell betrieben hat, hat sich letztendlich ausgezahlt. Aber nicht der als Favorit gestartete mehrfache nationale und europäische Meister Ronald Völker, der dem Team vier hintereinander folgende ETS-Championtitel einfuhr, sondern ein Allroundfahrer hat Tom Yokobori den langersehnten Triumph beschert. Naoto Matsukura ist zwar in der Vergangenheit schon durch den einen oder anderen wichtigen Sieg in der Tourenwagenklasse aufgefallen. Größere Siege hat er allerdings in anderen Klassen vorzuuweisen, etwa in den Buggy Offroad-Klassen, in denen er unter anderem amtierender EOS-Champion in der Klasse Buggy 2WD ist. Die letzten sechs Jahre war er aber als dreifacher Weltmeister in der Klasse 1:12 weitaus bekannter. In der musste er sich jedoch vor wenigen Tagen dem dreifachen Weltmeister Tourenwagen, Marc Rheinard, geschlagen geben, als der ihn als Weltmeister entthronte.

„Ich bin bald zurück!“

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Ronald Völker

Für Ronald Völker war der Verlauf dieser Weltmeisterschaft sicher eine Enttäuschung. Schließlich war er als Favorit nach Florida gereist, als der Fahrer, der in den letzten zwei Jahren nahezu alle wichtigen Rennen gewonnen hat. Ronald Völker war nah dran, ganz nah. Schnell genug war er. Seine Gefühle beschrieb er in einem Facebook-Beitrag: „Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Ich war so nahe dran wie noch nie, aber es sollte wohl nicht sein. Glückwünsche an Naoto Matsukura und Bruno Coelho. Beide haben es verdient.“ Er bedankte sich in dem Beitrag auch für die Unterstützung und das Vertrauen seiner Sponsoren. Er verspricht: „Ich bin bald zurück!“

Eine Sensation bahnte sich an

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Stolz auf den Gewinn der Vizemeisterschaft (von links): Papa Cesar Coelho, Sohn Bruno Coelho und Xray-Entwickler Juraj Hudy                       Foto: Uwe Rheinard

Zufrieden mit dem zweiten Podiumsplatz ist Team Xray. Bruno Coelho ließ Martin und Juraj Hudy kurzfristig gar vom Titel träumen. Coelho und das Team Xray waren ebenfalls noch nie so nah dran am Weltmeistertitel Tourenwagen Elektro. Vor der Weltmeisterschaft stand das zu erwartende große Duell zwischen Yokomo und Tamiya im Fokus. Davon waren die meisten Beobachter und Kenner der Szene ausgegangen. damit hatten viele gerechnet.

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Bruno Coelho war die Entdeckung der WM.           Foto: Xray

Den Portugiesen Bruno Coelho hatte keiner auf der Rechnung, obwohl  er im August bei der Europameisterschaft in Spanien auf der Poleposition gestanden hatte. Spätestens nach dem schnellsten Vorlauf auf dem Full Throttle RC Raceway am Finaltag , als er die versammelte Weltelite hinter sich ließ, rückte er plötzlich in den Kreis der Favoriten auf. Eine Sensation schien sich anzubahnen.

Ziele nicht erreicht

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Team Tamiya: Vier Fahrer waren im A-Finale                                                      Foto: Uwe Rheinard

Team Tamiya hat ohne Zweifel die Ziele, die es sich selbst gesteckt hat, nicht erfüllt. Nach fünf Titelgewinnen, davon drei hintereinander, reichte es dieses Mal nicht einmal zu einem Platz auf dem Podium. Der amtierende Weltmeister Jilles Groskamp hatte nie eine Chance, seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. Der nahm es dann doch recht staatsmännisch. „OK, das war eine andere Weltmeisterschaft! Gratulation an Naoto und Yokomo für den verdienten Sieg. Ich bin glücklich mit meinem A-Finalplatz. Wir hatten vier Fahrzeuge im Finale“, schrieb er an seine Anhänger. Neben Rheinard und Groskamp standen auch Viktor Wilck und Akio Sobue im A-Finale.

Siegeswillen bestätigt

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Marc Rheinard

Bester Tamiya-Fahrer war einmal mehr Marc Rheinard. Er zeigte, wenn es darauf ankommt, immer noch den absoluten Siegeswillen. Der half ihm in der Klasse 1:12 zu seinem Erfolg über Naoto Matsukura. Marc Rheinard verlässt Florida mit einem Weltmeistertitel – wie schon im Jahr 2004, als er auf den Full Throttle RC Raceway seinen ersten WM-Titel gewann. Ein großer Erfolg! In einem facebook-Beitrag gratuliert er dem neunen Champion. „Ich hatte heute nicht das Tempo zu gewinnen“, schreibt er. „Die Weltmeisterschaften 1:12 zugewinnen und der vierter Platz in der Weltmeisterschaft Tourenwagen ist nicht schlecht“, untertreibt er seinen Erfolg. Er konzentriert sich jetzt auf die in zwei Monaten beginnende neue Saison in der Euro Touring Series.

Die deutschen Teilnehmer schlugen sich gut

Team Deutschland
Das deutsche Team

Das kleine deutsche WM-Team schlug sich gut. Immerhin stehen vier Fahrer unter den ersten Zwölf. Christopher Krapp verpasste dieses Mal den Sprung ins A-Finale. Er erlebte ein Wechselbad der Gefühle: Mal war er drin, dann wieder raus. Er gewann schließlich mit dem Prototypen des Kyosho TF7 das B-Finale. Yannik Prümper (Yokomo) kämpfte sich nach schwachem Start nach vorn. Er fuhr ebenfalls im B-Finale und wurde Zweiter hinter Christopher Krapp. Freddy Südhoff (Awesomatix) belegte in der Gesamtwertung Platz 22 und Marc Fischer (Serpent) Platz 29. Marco Kaufmann sicherte sich den zweiten Platz im D-Finale (Gesamtplatz 32). Steven Weiss pilotierte seinen Xray auf Platz 43. David Ehrbar (Serpent) gewann das F-Finale. Daniel Sieber stand in der Endrangliste auf Platz 65, Anna Wysgol auf Platz 84.

WM – Tourenwagen Top 10
  1. Naoto Matsukura – Yokomo – Yokomo – Yokomo – Yokomo
  2. Bruno Coelho – Xray – Nosram – Nosram – Nosram
  3. Ronald Völker – Yokomo – LRP – LRP – LRP
  4. Marc Rheinard – Tamiya – Muchmore – Muchmore – Thunderpower
  5. Alexander Hagberg – Xray – Orca – Orca -Orca
  6. Jilles Groskamp – Tamiya – Orion – Orion – Orion
  7. Viktor Wilck – Tamiya – SpeedPassion – SpeedPassion – Orca
  8. Meen Vejrak – Yokomo – Hobbywing –  ? – LRP
  9. Akio Sobue – Tamiya – Muchmore – Muchmore – Muchmore
  10. Atsushi Hara – Yokomo – Hobbywing – Hobbywing – Protec
Die Angaben hinter den Namen bedeuten in dieser Reihenfolge: Fahrzeug – Motor – Regler – Akku.

Die Platzierungen der deutschen Fahrer

  • Ronald Völker – Yokomo – Platz 3
  • Marc Rheinard – Tamiya – Platz 4
  • Christopher Krapp – Kyosho – Platz 11
  • Yannik Prümper – Yokomo – Platz 12
  • Frederik Südhoff – Awesomatix – Platz 22
  • Marc Fischer – Serpent – Platz 29
  • Marco Kaufmann – Xray – Platz 32
  • Steven Weiss – Xray – Platz 43
  • David Ehrbar – Serpent – Platz 51
  • Daniel Sieber – Serpent – Platz 65
  • Anna Wysgol – Serpent – Platz 84

Weitere WM-Berichte

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