Deutsche Meisterschaften 2018 Buggy Nitro 1:8 – Eine kurze Nachlese

Die Deutschen Meisterschaften Buggy Nitro 1:8 endeten mit dem Sieg des derzeit besten deutschen Offroadfahrers, Jörn Neumann (Sworkz/Maxima). Der Sworkz-Fahrer gewann beide DM-Läufe. Sowohl auf dem Rhein-Main-Circuit in Bischofsheim im ersten Lauf (10. bis 12. August) als auch auf dem Ostbayernring in Osterhofen im zweiten Lauf (24. bis 26. August) setzte er sich gegen Burak Kilic (Agama/Bullitt) durch. Carsten Keller (Mugen/LRP) schaffte den Sprung auf den dritten Podiumsplatz.

Die Top 3 (von links): Burak Kilic (Platz 2), Jörn Neumann (Platz 1) und Carsten Keller (Platz 3)

In den beiden Juniorenfinalen gewann jeweils Burak Kilic (13 Jahre) vor seinem jüngeren Bruder Berkan (12 Jahre). Dritter in der Gesamtrangliste nach drei Läufen wurde Kevin Schwarz. In den beiden Finalläufen 40 plus überquerte jeweils Rekordmeister Daniel Reckward als erster die Ziellinie und darf sich so Deutscher Meister 40 plus nennen. Neben ihm auf dem Podium standen Robert Hard (Platz 2) und Holger Ehling (Platz 3). In der Jugendwertung sicherte sich Max Hesse zum ersten Mal den Titel vor Titelverteidiger Micha Widmaier und Aaron Rönick.

Top 3 Junioren (von links): Berkan Kilic (Platz 2), Burak Kilic (Platz 1) und Kevin Schwarz (Platz 3)
Top 3 Jugend (von links): Micha Widmaier (Platz 2), Max Hesse (Platz 1) und Aaron Rönick (Platz 3)

Harte Arbeit

Die Titelkämpfe in der Klasse Buggy Nitro 1:8 sind derzeit die härtesten im RC-Car-Sport. Es ist die einzigste Klasse, in der die Deutschen Meisterschaften in zwei Läufen über jeweils drei Tage ausgefahren werden. Der Sieger muss zwei Finalläufe zu je 40 Minuten erfolgreich bestreiten. Davor darf er sich keinen Schnitzer in den Halbfinalen à 20 Minuten leisten. Denn da muss er am Finaltag zuerst durch. Direktqualifizierte für das Hauptfinale gibt es nicht

Enger geht es nicht mehr. Jörn Neumann kurz hinter Burak Kilic

An den sechs Renntagen müssen Fahrer und Fahrzeug bestens aufeinander abgestimmt sein, Weder ein kurzer Aussetzer des Motors noch gröbere Fehler von Fahrer und Boxenhelfer darf es in der Finalphase geben. Fahrer, Fahrzeug, Motor und die Unterstützung in der Box durch seinen Vater Detlef passten bei Jörn Neumann in beiden Läufen bestens zusammen. Nur so waren die am Schluss immer deutlichen Siege in den Finalläufen möglich. Jörn Neumann half vor allem auch, dass er auf die Laufdauer von 40 Minuten sowohl im Finale in Bischofsheim als auch im Finale in Osterhofen jeweils einen Tankstopp weniger benötigte. Gerade darin dokumentiert sich das perfekte Zusammenspiel der genannten Komponenten. Für Jörn Neumann ist er nun der vierte DM-Titel in dieser Klasse.

Starker Nachwuchs

Burak Kilic war während der beiden DM-Läufe der wohl härteste Herausforderer Jörn Neumanns. Der 13-Jährige nutzte wirklich jede Gelegenheit, den Sworkzfahrer auf der Strecke zu attackieren. Mal mit weniger Fortune, mal mit mehr. Im entscheidenden Lauf in Osterhofen ging er im Finale mehrfach in Führung. Sein oft noch großes Ungestüm und eben der beste deutsche Offroadfahrer standen ihm in beiden Finalen letztendlich im Weg. An der notwendigen Unterstützung in der Box und im Fahrerlager hat es ihm nicht gefehlt. Seinen deutschen Juniorenmeistertitel verteidigte er mit Bravur. Sein größter Herausforderer war dabei sein jüngerer Bruder Berkan Kilic. Beide bestritten nach dem Juniorenfinale auch das 40-minütige Hauptfinale. Das zeigt, wie stark die beiden Brüder – dank der Unterstützung ihres Vaters Abdullah sind.

Start eines Finallaufes in Bischofsheim

Ein Blick auf die finale Rangliste der Deutschen Meisterschaft dokumentiert vor allem den guten Nachwuchs in dieser Klasse.  Neben den beiden Junioren (bis 14 Jahre) rangieren  noch drei Fahrer in der Alterklasse bis 18 Jahre unter den ersten Zwölf. Max Hesse auf Platz vier, Micha Widmaier auf Platz fünf und Aaron Rönick auf Platz sieben. Micha Widmaier ist der erfolgreichste der jungen Riege. 2017 wurde er Deutscher Meister und gleichzeitig Deutscher Juniorenmeister. Zusätzlich gewann die Euro B. In diesem Jahr holte er sich den Titel in der Klasse Buggy Elektro 1:8.

Vanessa Wende war in beiden DM-Läufen die schnellste Frau

Schnellste junge Frau im Fahrerfeld war die 19-jährige Vanessa Wende. In der DM-Rangliste belegte sie nach den beiden Läufen Platz 22. In beiden Läufen gelang der überglücklichen Fahrerin der Aufstieg ins Viertelfinale. Kim Winona Einert war die zweitschnellste junge Frau auf Platz 40. Beide sind schon einige Jahre im Rennzirkus dabei.

Immer noch vorn dabei

Top 3 40 plus (von links): Robert Hart (Platz 2), Daniel Reckward (Platz 1) und Holger Ehling (Platz 3)

Rekordmeister Daniel Reckward ist auch im Alter von 43 Jahren immer noch vorne dabei. Als einzige 40-plus-Fahrer startete er in den beiden Hauptfinalen, nachdem er zuvor jeweils das über 30 Minuten gewonnen  hatte. Seine Siege in den beiden 40-plus-Finalen bescherten ihm zum dritten Mal den DM-Titel in dieser Alterklasse. Zehn Mal war er zuvor regulärer Deutscher Meister. Auf seinem Konto sind zusätzlich  drei Europameistertitel und sogar ein Weltmeistertitel (1998).

Unterschiedliche Strecken

Die 280 Meter lange Strecke in Osterhofen

Die zwei DM-Strecken hätten kaum unterschiedlicher sein können. In Bischofsheim waren es die vielen schwierigen Sprünge auf 330 Meter, die die Spreu vom Weizen trennte. In Osterhofen waren es die Abwechslung von sehr schnellen Passagen – unter anderem eine Steilwandkurve – und langsameren Streckenpassagen auf 280 Meter,

Techisch äußerst schwierig: Die 330 Meter lange Strecke in Bischofsheim

die die Fahrer vor große Herausforderungen stellte. Wer vorne dabei sein wollte, musste mit beiden Strecken zurechtkommen. Beide Vereine, der ESV Bischofsheim und der MSC Osterhofen, hatten ihre Strecken und ihre Anlagen bestens präpariert und gaben den Fahrern und Fahrerinnen das Gefühl, willkommen zu sein.

Mehr zu den Vereinen im Internet:

Die Deutschen Meister

 

Die Deutschen Meisterschaften in der Klasse Buggy 1:8 Nitro haben eine lange Tradition. Seit 1984 trägt der Deutsche Minicar Club (DMC) in dieser Klasse Deutsche Meisterschaften aus. Buggy 1:8 Nitro ist damit einer der ältesten Rennklassen im Deutschen Minicar Club (DMC). Erfolgreichster Fahrer mit zehn Deutschen Meistertiteln ist Daniel Reckward. Michael Mielke und Markus Feldmann, beide fahren heute erfolgreich Tourenwagen Bigscale, wurden je drei Mal Meister. Jörn Neumann schaffte den Sprung ganz oben auf das Podium jetzt bereits drei Mal. Im Jahr 2000 gab es zwei Deutsche Meister: Daniel Reckward und sein Vereinskollege Markus Feldmann. Beide hatten nach dem Abschluss der Läufe die gleichen Punkte.

Die kompletten DM-Ranglisten:


BRCNEWS berichtete von beiden Läufen live im RennTicker: