Das war kein Selbstläufer. Das war harte Arbeit. Auch wenn alles so leicht aussah. Alexander Hagberg musste für seinen fünften EM-Titel in der Klasse 1:12 hart arbeiten und kämpfen. Zuerst der Totalschaden im fünften und letzten Qualilauf und dann der Ausfall wegen einer losen Schraube im ersten Finale zehrten dann doch an den Nerven des ansonsten immer coolen Schweden.
Rechtzeitig zum zweiten Finallauf fand Alexander Hagberg dann wieder in die Erfolgsspur zurück. Wie in den ersten vier Vorläufen spulte er sein Programm ab und fuhr von der Spitze des Feldes aus der Konkurrenz in noch verbleibenden zwei Finalen auf und davon. Sein Teamkollege Olly Jeffries, der den ersten Finallauf nach Hagbergs Ausscheiden gewann, wurde Vizemeister, Der Brite fuhr bis dahin ein starkes Rennen, baute dann aber in den letzen beiden Finalläufen ab. Der Ollie Payne (Roche) begleitete die beiden Xraypiloten als Dritter auf das Podium.
Zwei Podiumsplätze
Für den Rochefahrer aus Großbritannien war dieser Podiumsplatz das Tüpfelchen auf dem I. Hatte er sich doch eine dreiviertel Stunde zuvor mit einem Sieg seinen ersten EM-Titel in 1:12 Stock gesichert. Sein härtester Konkurrent war der Pole Michal Orlowski (Schumacher). Schon im Kampf um die Pole blieb er an Ollie Payne dran und holte Startplatz zwei. In den Finalläufen präsentierte sich Michal Orlowski dem späteren Europameister als die nach den Vorläufen erwartete harte Nuss, die es zu knacken galt. Doch alle Versuche, den in dieser Klasse weitaus erfahreneren Briten zu überholen, blieben im Ansatz stecken. Bei einem Angriff im zweiten Finallauf fuhr Michal Orlowski auf den Führenden auf. Der Crash
kostete Ollie Payne letztlich den Sieg in diesem Finale, auch wenn Michal Orlowski ihn wieder vorließ. Markus Mobers hatte seine Chance genutzt und die Führung übernommen, die er bis zum Schluss gegen den Belgier Olivier Bultynck (Roche) verteidigte. Markus Mobers wurde schließlich Vizemeister. Michal Orlowski belegte Platz drei.
Der erste und zweite Platz in der Klasse Expert wird Team Xray dafür entschädigen, in diesem Jahr nicht gleichzeitig Europameister in der Klasse Stock geworden zu sein. Drei Mal hintereinander hatten Alexander Hagberg und Hupo Hönigl in den vorangegangenen drei Jahren das Team mit zwei EM-Titel verwöhnt. Für Roche ist es der erste EM-Titel.
Etwas Technik
Die Boliden im Maßstab 1:12 haben ein Gewicht von knapp 750 Gramm. In Standard werden seit dieser Saison 13,5 Turns Brushless-Motoren gefahren. In Expert sind es Motoren mit 6,5 Turns. Die Motoren wirken über ein Differenzial direkt auf die starre Hinterachse. Die Energie kommt aus einzelligen LiPoakkus. Die Nennspannung liegt bei 3,7 Volt. Die Regler werden im Blinkimodus betrieben. Moosgummireifen sorgen für einen guten Griff und hohe Kurvengeschwindigkeiten. Aluchassis gehören mittlerweile zur Standardausstattung.
Rekord
Die Euro 2018 war eine große Euro. 143 Starter – das ist Rekord. So viele Starter hat es noch nie bei einer Euro in den 1:12er Klassen gegeben. Auch nicht in den anderen Onroadklassen. In nur wenigen Jahren hat sich das einstige Sorgenkind der RC-Car-Rennszene zu einem neuen Magneten entwickelt. Es waren vor allem einige wenige Fahrer, die zum Boom beigetragen haben, indem sie neue Rennformate – wie das Masters of Foam – kreierten. Es waren Veranstalter, die an das verborgene Potential dieser Klasse geglaubt haben, die nicht nur ihre Hallen zur Verfügung stellten, sondern auch für die 1:12er Szene warben. Für die Racing Arena Limburg in Sittard war es im Übrigen die zweite Euro 1:12 hintereinander.
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