Startschuss 8:00 Uhr morgens. Baukästen auf den Tisch und ran ans Bauen. So beginnen seit nun 17 Jahren die legendären 24-Stunden-Rennen für ferngesteuerte Modellautos im Maßstab 1:10.
Das erste Langstrecken-Event fand im damaligen Mekka der RC-Car-Fahrer Deutschlands statt, dem Motodrom Andernach an der Füllscheuer. Jahrelang diente der Tamiya Frontwheeler FF 01 als Fahrzeug, bevor er vom Tamiya TT 01 abgelöst wurde. Inzwischen ist man auf den Yokomo SD Sport umgestiegen, der seinen Dienst seit nunmehr zwei Jahren zur vollsten Zufriedenheit aller leistet.
Nach den Anfängen im alten Motodrom Andernach traf sich die Fangemeinde später in Kastellaun, im Megadrom Geilenkirchen, in Bad Breisig, im neuen Motodrom Andernach und die letzten Jahre auf dem Mini Circuit in Luxemburg. Jetzt geht es am 24./25. September wieder ins Motodrom Andernach.
Organisator Uwe Rheinard macht für die Leserinnen und Leser von BRCNEWS einen kleinen Streifzug durch das legendärste „RC-Car-Langstreckenrennen der Welt“ und erklärt, warum sich Jahr für Jahr bis zu 24 Teams die Strapazen antun:
- Der Ablauf beginnt damit, dass bis zu sieben Racer ein Team bilden müssen. Während die Teams in die Planungsphase einsteigen, wird beim Organisationsteam heftig gewerkelt.
- Samstagfrüh steigt der Puls ganz langsam an, wenn das Event mit der Fahrerbesprechung eröffnet wird. Nach Verlosung der Schrauber- und Fahrerstandplätze richten sich die Teams ein und erst wenn alles nach dem Geschmack der Rennleitung passt, dann kommen die Baukästen auf die Team-Tische.
- Je nach Strecke und Fahrerstand kommen 24 Teams zusammen, um sich unter anderem die Nacht um die Ohren zu schlagen. Jedes Team sucht sich eine der vorgeschlagenen Karosserien aus, lackiert diese im Renndesign und baut vorschriftsmäßig die Beleuchtung ein. Denn es gibt eine ganz wichtige Regel für die Nacht: Licht ist Pflicht!
- Spätestens jetzt, wenn der Startschuss zur Bauphase ertönt, steigt der Adrenalinspiegel. Ein Teil der Truppe baut das Fahrzeug, der andere richtet den Schrauberbereich ein mit Ladestation etc. Die Chassis werden genau nach Anleitung gebaut und sobald alles rollbar ist, geht’s zum Testlauf auf die Strecke. Die eingeplante Bauzeit von vier Stunden reicht allen Teams aus, ihr Fahrzeug gewissenhaft aufzubauen. Um Baufehler, natürlich „ungewollt“, vor dem Rennen noch zu korrigieren, stellt jedes Team ein Mitglied zur technischen Abnahme und dieses kontrolliert mit den anderen Kollegen die Fahrzeuge der Mitstreiter. Cool, gelle!
- Wenn alle Teams auf die Hetz gehen, erst dann kann sich die 24-Stunden-Orga relaxt zurücklehnen. Hartmut Wenzel hat die Zeitnahme natürlich voll im Griff, wie nicht anders gewohnt. Dunkel und wieder hell wird es auch von ganz alleine. Die Nacht der langen Messer im Maßstab 1:10 ist nicht weniger spannend als die der Monte. Schließlich nähern man sich die Teams immer mehr der Zielflagge, jedenfalls die, die nicht ausgefallen sind.
- Schnell noch die Siegerehrung, bevor alle müde umfallen. Spätestens auf der Heimfahrt fragt sich so mancher: Wollen wir uns das nächstes Jahr wieder antun? Ausgeschlafen und weitere 24 Stunden später dann die Erkenntnis: Klar sind wir wieder dabei.
- Hart sind die 24 Stunden auch für die RC-Cars und das ganze Material: Je nach Strecke legt das Auto des Siegerteams bis zu 930 Kilometer zurückgelegt. Wer würde dies einem „Hobbychassis“ zutrauen? Fast niemand! Viele Teams benötigen bei einem regenfreien Rennen nicht einmal Ersatzteile. Hut ab!
Noch Plätze frei für dieses Jahr
Falls jetzt jemand Interesse hat, sich solch ein Mammutweekend anzutun, dann schnell bei Uwe Rheinard – uwe.rheinard@t-online.de – melden. Für drei Teams ist in diesem Jahr am 24./25 September noch Platz auf dem großen Fahrerstand im Motodrom.
Zum Teampaket gehören außer dem Baukasten des Yokomo SD Sport noch zwei Satz Volante Kompletträder, eine vorgeschriebene Motoren/Regler-Combo und drei Stück 5000er Gensace LiPos. Jedes Team hat die Möglichkeit, einen weiteren Satz Räder und zwei weitere Gensace Akkus zu erwerben. Den dritten Satz Räder kauft selten jemand, die zwei Zusatzakkus fast jedes Team.
BRCNEWS war bei den letzten beiden 24 Stundenrennen live dabei:
- 24 Stundenrennen 2015 in Luxemburg – Bilder
- Akkuwechsel beim 24 Stundenrennen 2015 in Luxemburg
- 24 Stundenrennen 2015 in Luxemburg – Die Siegerehrung
- 24 Stundenrennen Luxemburg 2015 im RennTicker
- 24 Stundenrennen Luxemburg 2014 – eine Nachlese
- 24 Stunderennen Luxemburg 2014 – Fotos
- 24 Stundenrennen Luxemburg 2014– Fotos Siegerehrung
- Im RennTicker: 24 Stundenrennen Luxemburg 2014