Die Stimmung war gut. Die Fahrer kämpften bis zum Schluss um jede Zehntelsekunde. Die 254 Meter lange Asphaltstrecke des MRC Oberhausen hat gerade auch für Elektrofahrern so ihre Tücken. Am Ende der Geraden zu spät gebremst, trägt es einen weit aus der Kurve. Das S im Infield verlangt ein agiles Fahrzeug. Wer diesen Teil der Strecke nicht perfekt trifft verliert schnell einige Zehntelsekunden. Einige Buckel und Hubel in der Fahrbahn bringen einen tiefliegenden Elektroboliden schnell ins Schlingern.
Doch da mussten alle durch. Die 26 Fahrer der LRP-HPI-Challenge, die zum ersten Mal in Oberhausen an den Start ging, und die 13 Fahrer der Formel-Gastklasse.
Die 26 Challenge-Fahrer verteilten sich auf vier Klassen:
Rookie: Kenny Lochmann und Erik Thiele, die einzigen Starter in der Rookie-Klasse, hatten ihren Spaß. Es war für beide das erste RC-Car-Rennen. Sie fuhren mit Leihfahrzeugen (LRP S10 TC), die LRP für die Fahrer zur Verfügung stellt, die in den RC-Car-Sport schnuppern wollen. Kenny Lochmann gewann.
Stock: Die Stockklasse der Challenge ist deutlich schneller als die in anderen Rennserien. Die Tourenwagen werden von einem 10,5 Turns Brushless-Motor angetrieben. Die Schnellsten fuhren Rundenzeiten von unter 14,5 Sekunden. Thimo Weißbauer gewann vor Altmeister Alex Piperato und Michael Koch. Dahinter folgten Ingo Herschbach, Jochen Müller, Özer Yürüm und Sebastian Müller.
Classic: Manfred Tallen lenkte seinen Ford GT am schnellsten über den Parcours. Er war der einzige, der Rundenzeiten von unter 20 Sekunden schaffte. Dirk Lante wurde Zweiter, Tobias Schuster Dritter und Steffen Ungrun Vierter.
17,5 Turns: Es ist die teilnehmerstärkste Klasse der Challenge. In ihr starteten in Oberhausen die Hälfte der Challenge-Fahrer. Schnellster war Michael Spiering (Durango). Er fuhr Rundenzeiten um die 16,6 Sekunden. Thorsten Schmitz (Serpent) und Ingo Herschbach (Serpent) begleiteten ihn auf das Podium. Die Plätze dahinter belegten Michael Ofschonka, Manfred Tallen, Karsten Bartsch, David Kottus und David Drewanz. Das B-Finale gewann Markus Albrecht.
Jan Bohlen gewann die Formelklasse
Die Formel-Klasse ging als Gastklasse an den Start, hatte aber exakt so viele Starter wie die Klasse 17,5 Turns. Gefahren wurde nach dem ETS-Reglement, also Einheitsreifen von Ride und eine Motor/Regler-Kombo von Hobbywing. Die meisten Teilnehmer kamen dann auch aus der ETS-Serie.
Marcel Ellissen, der in den letzten Tagen vor dem Rennen auf seiner Hausstrecke hunderte von Runden getestet hatte, war zunächst der schnellste Fahrer. Er gewann alle vier Vorläufe, zunächst sehr deutlich. Allein Jan Bohlen (Xray) kam ihm von Lauf zu Lauf etwas näher.
In den Finalläufen blieb Jan Bohlen dann auch dran. Im ersten Lauf patzte Marcel Ellissen schon direkt in der ersten Kurve nach dem Start. Er kam nicht mehr an die Spitze ran. Den Lauf gewann Oliver Thyssen vor Jan Bohlen und Heinz Dewald. In den beiden letzten Finalläufen gelang es Marcel Ellissen und Jan Bohlen sich jeweils vom Feld abzusetzen. Marcel Ellissen machte die von seinem Konkurrenten erhofften Fehler, sodass Jan Bohlen jeweils vorbeigehen konnte. Im letzten Lauf übernahm Jan Bohlen erst zwei Runden vor Schluss die Führung.
Zweiter im Gesamtklassement wurde Oliver Thyssen, Dritter Heinz Dewald, der zum ersten Mal mit seinem neuen Xray X1 startete. Auf den Plätzen vier bis acht folgten Christian Schneider, Marcel Ellissen, David Drewanz, Stefano Linnenbaum und Josip Bogdanovic. Das B-Finale gewann Marcel Weinreich.
