Die Touring Masters Series ist im Westen erfolgreich gestartet. Der Eröffnungslauf fand auf einer der traditionsreichsten, permanenten Hallenstrecken im Westen statt – im Megadrom Geilenkirchen. Eigentümer Dennis Kalinowski, der an diesem Wochenende auch die Rennleitung inne hatte, und seine Lebensgefährtin Janna (die gute Seele der Halle und Küche) waren bestens auf den Ansturm vorbereitet. Noch am Donnerstag vor dem Rennen hatte Dennis die Strecke repariert und hergerichtet, um für das Wochenende für beste Bedingungen zu sorgen.
Schon früh am Samstagmorgen hatten sich alle Fahrer (26 in Stock 13.5 T und 11 in Modified) in der Halle eingefunden. Einige hatten bereits den Freitag davor zum Training genutzt, manche waren sogar schon mehrere Wochen vorher zum Training in Geilenkirchen.
Schon am Samstag waren erste Tendenzen erkennbar und die ersten Favoritenrollen wurden verteilt. Es blieb aber abzuwarten, ob die Auserkorenen die Erwartungen auch erfüllen würden, denn das Griffniveau der Strecke änderte sich über den gesamten Tag und im Fahrerfeld waren einige in der RC-Car Szene wohl bekannte Namen vertreten. Einigen machte der Griff und der allseits bekannte „traction roll“ jedoch starkes Kopfzerbrechen. Klebekante oder doch nicht? Kann ich das wegbauen oder muss ich das weglenken? Auto hart oder weich? Fragen über Fragen! Oft hörte man: „Entweder der Wagen kippt über die Vorderachse oder er schiebt.“ Hier galt es also die goldene Mitte zu finden und ein schnelles, aber dennoch sicheres Setup zu schrauben.
Doch anstatt, dass jeder Fahrer für sich allein nach einer Lösung suchte, wurde eifrig diskutiert. Schon früh viel auf, dass die Veranstaltung eher die Art eines Klassentreffens hatte statt eines Konkurrenzwettbewerbes. Jeder Neu-Ankömmling in der Halle wurde lauthals begrüßt und abgeklatscht. Am Samstagabend hatten dann die meisten Fahrer ein fahrbares Setup für ihr Fahrzeug gefunden, so dass nun alle auf den Sonntag warteten, um zu sehen, was ihr Setup nun in den Vorläufen und dem Rennen wert war.
Die gute Stimmung des Samstagtrainings übertrug sich auch auf den Sonntag. Zwar waren einige sichtlich müde als um 7:30 Uhr die Halle aufgeschlossen wurde (Gerüchten nach soll es in der Nähe von Geilenkirchen eine große Disco geben), aber trotz der Sonntags-Müdigkeit nutzte einige Fahrer nochmal schnell die Gelegenheit kleinere Setupänderungen zu testen oder versicherten sich, dass ihr Samstags-Setup noch funktionierte.
Bereits am Samstag waren die Reifen durch Klebepunkte mit Nummern markiert (zwei Satz waren pro Fahrer erlaubt). In der Klasse Stock 13.5 T wurden alle Hauptzahnräder, Ritzel und die Übersetzung (erlaubt war max. 5.0) kontrolliert und anschließend markiert, um eine faire und saubere Veranstaltung zu gewährleisten.
In jeder Klasse wurden fünf Vorläufe á fünf Minuten gefahren, von denen jeweils die besten drei Vorläufe gewertet wurden. Nach den spannenden Vorläufen standen gegen Mittag die schnellsten Drei jeder Klasse fest:
Klasse Stock 13.5 T
- Markus Kreder
- Christoph Thiele
- Stephan Hellfeuer
Klasse Modified
- Marc Fischer
- Thilo Tödtmann
- Thimo Weissbauer
Finale
Stock 13,5T
Im ersten A-Finale der Stockklasse hatte Markus Kreder die Nase vorn und gewann mit einer Runde Vorsprung (21 Runden in 5:09,568 Minuten) vor der Konkurrenz. Dahinter ging es eng zur Sache. Christoph Thiele und Stephan Hellfeuer schenkten sich nichts. Auch die schnellsten Rundenzeiten, Thiele mit 15,218 Sekunden und Hellfeuer mit 15,250 Sekunden waren fast identisch. Am Ende hatte Christoph Thiele mit 20 Runden in 5:00,079 Minuten knapp die Nase vorn vor Stephan Hellfeuer mit 20 Runden in 5:01,797 Minuten.
Im zweiten A-Finale gab Markus Kreder, von seinen Verfolgern gehetzt, noch einmal richtig Gas. Er unterbot die Zeit aus dem ersten Lauf um knapp zwei Sekunden und knackte als einziger Stockfahrer über den gesamten Sonntag mit einer schnellsten Runde von 14,913 Sekunden die magische 15 Sekundenmarke. Christoph Thiele eilte jedoch Markus Kreder mit sehr konstanten Rundenzeiten hinterher und knackte ebenfalls die 21 Runden Marke in 5:14,787 Minuten. Auf Markus Kreder fehlten ihm zum Schluss jedoch knapp sieben Sekunden, so dass Markus Kreder sich mit 21 Runden in 5:07,963 Minuten nicht nur das 2. A-Finale, sondern damit auch vorzeitig den Rennsieg sicherte. Dicht hinter Christoph Thiele kam Alex Piperato mit 20 Runden in 5:01,330 Sekunden ins Ziel.
Trotz seines vorzeitigen Sieges ließ es sich Markus Kreder nicht nehmen im dritten A-Finale noch einmal an den Start zu gehen. Mit einer Rundenzeit von 14,902 Sekunden in Runde 4 kratzte er ganz knapp an der 14,8 Sekundenmarke und entschied auch den dritten Finallauf souverän für sich (21 in 5:07,181). Christoph Thiele fand in den ersten Runden schlecht in den dritten Finallauf, was seine Verfolger direkt ausnutzten. Hinter Markus Kreder entbrannte ein Dreikampf zwischen Frank Henrich, Alex Piperato und Stephan Hellfeuer. Die drei Kontrahenten jagten sich Runde um Runde um den Kurs. Nun galt es, Nerven zu zeigen und ja keinen Fehler zu machen. Am Ende hatte Frank Henrich mit 20 Runden in 5:02,334 Minuten ganz knapp die Nase vorn vor Alex Piperato mit 20 Runden in 5:02,810 Minuten und Stephan Hellfeuer in 20 Runden in 5:03,293 Minuten. Mit dem zweiten Platz sicherte sich Frank Henrich damit auch den dritten Platz auf dem Podium hinter Christoph Thiele und Markus Kreder.
Modified
Marc Fischer stellte im ersten A-Finale von Anfang an klar, dass er sich hier nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, und verwies mit 22 Runden in 5:06,440 Minuten Thilo Tödtmann (22 Runden in 5:12,057 Minuten) auf den zweiten Platz. Auf Platz drei folgte Thimo Weissbauer mit 21 Runden in 5:02,237 Minuten. Marc Fischer fuhr im Schnitt zwei Zehntelsekunden schneller als die Konkurrenz und stellte mit einer schnellsten Runde in 14,2 Sekunden einen neuen Bahnrekord auf.
Im zweiten A-Finale hatte man den Eindruck ein Deja-Vú zu erleben, denn Marc Fischer und Thilo Tödtmann beendeten ihre Läufe jeweils nach 22 Runden in 5:06,226 bzw. 5:12,453 und lagen damit nur wenige Zehntel von den Zeiten des ersten A-Finales entfernt. Marc Fischer schmolz seinen noch kurz zuvor selbst aufgestellten Bahnrekord erneut ein und verbesserte die Marke auf 14,14 Sekunden. Thimo Weissbauer fuhr nach 21 Runden in 5:01,948 Minuten auf Platz drei.
Das dritte A-Finale gewann ebenfalls Marc Fischer mit 22 Runden in 5:08,059 Minuten und unterstrich damit eindrucksvoll seine Dominanz an diesem Wochenende. Dahinter ging es diesmal jedoch eng zu. Thimo Weissbauer hatte einen perfekten Start von Position drei und konnte sich in den ersten drei Kurven bereits vor Thilo Tödtmann setzen. Von da ab jagte Thilo Tödtmann Thimo Weissbauer Runde um runde im Zehntelabstand um den Kurs. Doch Thimo Weissbauer behielt die Nerven und sicherte sich hauchdünn nach 21 Runden in 5:01,249 Minuten Platz 2 vor Thilo Tödtmann mit 21 Runden in 5:01,744 Minuten auf Platz 3.
Ergebnisse TMS Geilenkirchen 23.11.14
„Dash-for-Cash“
Wenn in der Mittagspause so etwas wie Volksfeststimmung aufkommt, das Fahrerlager komplett leer und der Streckenrand voll mit Zuschauern ist… dann ist es offenbar Zeit für „Dash-for-Cash“!
Die Teilnahme war rein freiwillig und die Regeln einfach. Jeder Fahrer, der mitfahren wollte, musste zwei Euro in den Pott geben (Stock und Modified getrennt). Eine Einführungsrunde gegen die normale Fahrtrichtung und anschließend eine gezeitete Runde. Der Gewinner erhielt 75 Prozenz und der Zweitplatzierte 25 Prozent vom Pott.
In der Klasse Stock 13.5 T fanden sich acht mutige Fahrer, die beweisen wollten, wie schnell sie sich auf eine völlig neue Bedingung einstellen können, denn eine Strecke auf einmal entgegen der bekannten Fahrtrichtung zu fahren, hat durchaus seine Tücken. In der Klasse Modified traten zehn von elf Fahrern zum „Dash-for-Cash“ an.
Rennleiter Dennis Kalinowski führte über jede gezeitete Runde genau Buch. Jedes mal wenn ein Fahrer wieder die Zeitschleife passierte, ging ein Raunen durch die Menge, besonders dann, wenn die vorherige Zeit unterboten wurde. Auch als die Fahrer, hier besonders die Modifiedfahrer, auf die Gerade gingen wurde lautstark angefeuert. Letztendlich fand aber niemand die richtige Linie um die Gerade in entgegengesetzter Fahrtrichtung mit Vollgas hinunterzufahren ohne an der „Wall of Champions“ zu landen. In beiden Klassen blieb es aufgrund des hochkarätigen Starterfeldes spannend bis zum Schluss.
Nach rund 30 Minuten standen die Sieger des „Dash-for-Cash“ fest:
Klasse Stock 13.5 T
1. Sandro Speck
2. Sasha Hackmann
Klasse Modified
1. Marc Fischer
2. Thimo Weissbauer
Marc Fischer spendete seinen Gewinn in Höhe von 22,50 Euro an das TMS-Team .
Fazit des Wochenendes
Spaß hat es gemacht! Auch wenn es am Sonntag aufgrund der fünf Vorläufe etwas länger wurde, fuhren doch eigentlich alle zufrieden nach Hause. Um den Zeitplan etwas zu entzerren wird zukünftig mindestens ein Vorlauf am Samstag gefahren werden.
Viele Fahrer äußerten schon vor der Heimfahrt, dass sie beim nächsten Rennen in Adenau am 17./18. Januar 2015 definitiv wieder am Start sind. Die Vorbereitungen mit Uwe Baldes laufen hierzu schon auf Hochtouren und der MAC Adenau wird ebenfalls bestens vorbereitet sein.
Die Nennung für Runde 2 – Adenau 17./18. Januar 2015 ist ab dem 3. Dezember 2014 über www.myrcm.ch freigeschaltet.
Autoren des Beitrages: Andreas Reifferscheidt, Sebastian Meibörg
Bilder zum Rennen und den ausführlichen Bericht gibt es hier auf der Facebook-Seite des TMS.