Das war ein Saisonstart nach Maß. 62 Fahrer gingen beim ersten Lauf der zehnten Saison des Nitro-West-Masters im Rhein-Ahr-Motodrom in Bad Breisig an den Start. Bis auf die ersten zwei Vorläufe meinte es der Wettergott mit den Racern sehr gut.
Ein wenig Regelkunde
Vier Klassen schreiben die Veranstalter des Nitro-West-Masters traditionell aus, je zwei in Nitro 1:8 und Nitro 1:10. Neben den „normalen“ Klassen in 1:8 und 1:10, mit nicht limitierten Motoren und Resorohren, gibt es je eine Hobbyklasse (HC), in der je zwei Motoren und entsprechende Resorohre vorgeschrieben sind. In 1:10 sind das der Sonic PSS und der Novarossi Sturm mit je 2,11 Kubikzentometer. Die Motoren in Nitro 1:8 haben 3,5 Kubikzentimeter. Erlaubt sind der Sonic PSS und der Novarossi Brave.
Eine Besonderheit des Nitro-West-Masters: Das Reglement garantiert allen Fahren möglichst viel Fahrzeit an einem Rennwochenende. Sonntagsmorgen werden drei Vorläufe zu je zehn Minuten gefahren. Gewertet werden die jeweils schnellsten drei zusammenhängenden Runden. Die besten Vier in jeder Klasse sind direkt für das Hauptfinale qualifiziert. Die sechs weiteren Startplätze werden über die Halbfinale ausgefahren.
Nitro 1:8: Christian Wurst gewinnt die Königsklasse
Schnellster Fahrer in der Königsklasse war ohne Zweifel Tobias Hepp (Serpent/Reds). Der Fahrer des RMC Düren fuhr seine schnellsten drei zusammenhängenden Runden auf der 254 Meter langen Strecke des MCC Rhein-Ahr in 44,509 Sekunden. Über 1,3 Sekunden war er schneller als der Zweite Uwe Baldes (Serpent/OS). Beide waren direkt für das Finale qualifiziert. Ebenso Christian Wurst (Mugen/OS) und Frank Schewiola (Serpent/Picco) auf den Plätzen drei und vier.
Bis zur 47. Runde sah alles nach einem souveränen Start-Ziel-Sieg von Tobias Hepp aus. Eine defekte Kupplungsglocke zwang ihn aber in dieser Runde zum Rennabbruch. In der 25. Runde war er mit 14,665 Sekunden noch die schnellste Rennrunde gefahren. Christian Wurst übernahm die Führung und gab die dann bis zum Ziel, das er nach 115 Runden erreichte, nicht mehr ab. Zweiter wurde Frank Schewiola. Dritter Daniel Toennissen (Mugen/OS). Die beiden trennten gerade Mal knapp fünf Zehntelsekunden. Die Plätze dahinter belegten Augustin Mejor (Serpent/Di Pino) und Philipp Römer (ARC//Novarossi). Uwe Baldes, von Platz zwei gestartet, fiel in der 33. Runde aus.
Nitro 1:10: Melvin Diekmann vorn
Melvin Diekmann, seit gut einem Jahr mit einem Boliden der italienischen Firma WRC unterwegs, übernahm in der 19. Runde die Führung von Rene Püpke (Shepherd/Orcan) und verteidigte die bis zum Schluss des Rennens. Beim Überqueren der Ziellinie hatte er gut 1,5 Runden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Bernd Rausch (Shepherd/Picco). Der Kölner war in der 38. Runde an Rene Püpke, der schließlich Dritter wurde, vorbeigekommen. Dahinter folgten Julien Cevani (Shepherd/Orcan) und Georg Göhlich (KM) auf den Plätzen vier und fünf. Im Kampf um die Pole hatte sich Rene Püpke
mit dem hauchdünnen Vorsprung von 1,8 Hundertstelsekunden gegen Melvin Diekmann durchgesetzt. Bernd Rausch und Marco Nenner (Shepherd/Orcan) hatten sich als Dritter und Vierte direkt für das Finale qualifiziert.
Hobby Cup – deutlich langsamer
Die Fahrer der Hobby Cup-Klassen sind doch deutlich langsamer als die der unlimitierten Klassen. Ralf Wacker, der im Kampf um die Pole in HC Nitro 1:8 die Nase vorn hatte, brauchte für seine schnellsten drei zusammenhängenden Runden knapp drei Sekunden mehr als Tobias Hepp, der Vorlaufschnellste in Nitro 1:8. 111 Runden fuhr der Sieger im Hobby Cup 1:8, sechs weniger als der Sieger in Nitro 1:8. In Nitro 1:10 war der HC-Fahrer Hermann-Josef Fuchs im Vorlauf fast fünf Sekunden langsamer als Rene Püpke in 1:10 Scale. Der spätere HC-Sieger Florian Düppe fuhr über zehn Runden weniger als Melvin Diekmann.
Doch der Spannung macht das geringere Tempo keinen Abbruch. In HC 1:10 übernahm Florian Düppe (Shepherd/Novarossi) nach 67 Runden die Führung. Hermann-Josef Fuchs (Shepherd/Sonic) hatte die bis dahin erfolgreich verteidigt. Nach dem Führungswechsel verlor Fuchs dann den Anschluss. Beim Überqueren der Zielinie nach gut 30 Minuten war sein Rückstand auf den Sieger auf gut zwei Runden angewachsen. Dritter wurde Guido Burghartz (Shepherd/Sonic) vor Sven Lommersum (Capricorn/Novarossi) und Roland Karduck (Capricorn/Sonic).
Im Kampf um die Pole hatte Ralf Wacker (Mugen/Sonic) in der Klasse HC 1:8 noch die Nase vorn. Gut vier Zehntelsekunden war er schneller als David Kröger (Shepherd/Sonic). Doch im Finallauf war dann der David Kröger der konstantere Fahrer. In der 14. Runde übernahm er die Führung und gab die auch nicht mehr ab. Bis zur 70. Runde hielt sich Ralf Wacker noch auf Platz zwei, ehe er zunächst von Ingo Braun (Serpent/Sonic) und wenige Runden später von Christian Rönicke (Capricorn/Sonic) überholt wurde und so als Vierter einen Platz auf dem Podium verpasste. Fünfter wurde Andreas Goebel (Serpent/Sonic).
So geht es weiter
Sechs Läufe werden im Nitro-West-Masters bis in den Spätherbst gefahren. Der nächste Lauf findet am 19./20. Mai 2018 beim RC Haltern statt.
- Zur vollständigen Rangliste geht es hier lang: Bad Breisig NWM1 – Finalrangliste
Mehr zum Nitro-West-Masters gibt es auf der Webseite der Rennserie: http://www.nitro-west.de.