Das war richtig gute Werbung für den RC-Car-Sport. Die über 100 Starter beim Lauf der Tonisport Onroad Series (TOS) in der Arena 33 in Andernach demonstrierten eindrucksvoll, was den RC-Car-Sport so interessant macht. Es gab spannende und enge Zweikämpfe in den Finalen und taktische Überlegungen beim Einsatz der erlaubten Reifensätze. Mit der erforderlichen Konzentration und Präzision fuhren die Besten ihre Läufe ohne Fehler zu Ende. Die Teilnehmer der Klasse FWD überzeugten vor allem auch durch bis ins Detail geplante Eigenkonstruktionen und Umbauten bekannter Marken.
Zentimeterarbeit über fünf Minuten
Die Entscheidung über den Sieg in der Klasse FWD 13,5T war schon im zweiten Lauf gefallen. Bernd Haas (Umbau Awesomatix) hatte die ersten beiden Finalläufe mit Bravur für sich entschieden. Doch den Zweikampf, den er sich mit Thorsten Zorn (Eigenbau VBC/Asso) im dritten Finale lieferte, war an Spannung und Präzision kaum zu überbieten. Rundenlang jagte Bernd Haas den vor ihm gestarteten Thorsten Zorn im Abstand von wenigen Zentimetern über die Strecke. Immer wieder versuchte er an dem Führenden vorbeizukommen. Immer wieder – so sah es zumindest aus der einen oder anderen Perspektive aus – tauchte Bernd Haas mit seinem Awesomatix neben dem VBC/Asso von Thorsten Zorn auf. Im Ziel nach 18 Runden und über fünf Minuten Fahrzeit trennten die beiden Kontrahenten gerade Mal 1,1 Zehntelsekunden die beiden Kontrahenten.
Thorsten Zorn, der von der Pole in die Finalläufe gegangen war, sicherte sich so nach zwei weniger guten Finalläufen noch den dritten Podiumsplatz. Harald Schmittgen (VBC FF17) wurde Zweiter hinter dem Sieger Bernd Haas. Die Plätze dhinter Thorsten Zorn belegten Karsten Bartsch (Umbau Awesomatix) und Maximilian Rheinard (VBC).
Die Modellbauer
Es sind nicht zuletzt die vielen durchgeplanten Eigenkonstruktionen und Fahrzeugumbauten, mit denen die Frontifahrer für Aufmerksamkeit sorgen. Bernd Haas fuhr die jüngste Variante des von Max Mächler zum Frontantrieb umgebauten Awesomatix A700. Thorsten Zorn setzte seinen mit Assoteilen getunten VBC ein. Karsten Bartsch fuhr ebenfalls einen umgebauten Awesomatix 700, der sich vom Fahrzeug des Siegers Bernd Haas in einigen Details unterschied. Harld Schmittgen war mit einem VBC mit einem Aluchassis unterwegs. Tobias Hepp, der in der Gesamtrangliste Platz sechs belegte, setzte auf einen von ihm und seinem Vater Rüdiger umgebauten ARC R10 mit Frontantrieb.
Die ewigen Konkurrenten
In der Klasse Tourenwagen Modified trafen einmal mehr die ewigen Kontrahenten Ronald Völker und Marc Rheinard aufeinander. Zwei Hundertstelsekunden trennten die Beiden nach im Training. Diese war Ronald Völker in den drei schnellsten zusammenhängenden Runden schneller als Marc Rheinard. Deutlich größer war sein Vorsprung dann in den Vorläufen. Da war er im schnellsten Lauf rund 1,7 Sekunden schneller als drei dreifache Tourenwagenweltmeister.
Zur vollständigen Rangliste geht es hier lang: Arena33 TOS2 SMW2 – Finalrangliste.
Nur einmal patzte Ronald Völker , der eine Woche zuvor den renommierten DHI-Cup in Odense (Dänemark) zum achten Mal gewonnen hatte, an diesem Wochenende. Beim Einbiegen auf die lange Gerade in der ersten Runde nach dem Start zum ersten Finallauf überschlug er sich. Marc Rheinard zog vorbei und gewann den Lauf. Ronald Völker kämpfte sich auf Platz zwei zurück. Dritter wurde Christopher Krapp. Das war dann auch die einzige Schwäche, die sich der amtierende Weltmeister in dieser Klasse leistete. Souverän, mit rund drei Sekunden Vorsprung, gewann er die beiden noch verbleibenden Finalläufe jeweils vor Marc Rheinard. Christopher Krapp begleitete den Sieger Ronald Völker und den Zweiten Marc Rheinard als Dritter auf das Podium.
Mit Ronald Völker, Marc Rheinard, Christopher Krapp und Yannic Prümper, der jetzt wieder für Yokomo fährt, war die deutsche Tourenwagenelite in dieser Klasse am Start. Keiner der anderen insgesamt zehn Starter reichte an deren Zeiten heran. Am nächsten kam noch Domenic Paul (Awesomatix) an die Vier heran.
Max Mächler gewinnt Tourenwagen Sport
Awesomatixfahrer Max Mächler war der schnellste Fahrer in Tourenwagen Sport. Er fuhr die beste Trainingszeit, den schnellsten Vorlauf und gewann danach gleich die ersten beiden Finalläufe.
Richtig spannend wurde es dann im dritten Finallauf, als René Püpke (Awesomatix) gleich zu Beginn des Rennens die Führung übernahm und Sandro Speck (Xray), der einzige Xrayfahrer unter den Top 5, nach der neunten Runde immer näher an den Führenden herankam. Mit exakt zwei Zehntelsekunden rettete sich René Püpke schließlich als Sieger ins Ziel. Das bedeutete für ihn auch den zweitne Platz in der Gesamtrangliste. Sandro Speck wurde Dritter vor Melvin Dieckmann (Awesomatix) und Sebastian Meibörg (Awesomatix).
Xray in Formel vorn
Jacques Libar fährt in Formel wieder einen Xray X1. Damit war er nicht nur Schnellster im Training und in den Vorläufen, sondern auch in den entscheidenden beiden Finalläufen, die er jeweils mit gut zwei Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten gewann.. Dirk Flachmann als Zweiter und Thilo Tödtmann (Shepherd) als Dritter begleiteten Jacques Libar auf das Podium. Dahinter folgten Tobias Flottau (Xray)und der Niederländer Jitse Miedema (Infinity), der mit
dem Prototypen des Formels von Infinity (Fotos durften keine gemacht werden) auf der Strecke war. Der Niederländer war in einzelnen Runden schnell, konnte aber mit der Spitze noch nicht mithalten. Andreas Reifferscheidt war wieder mit dem VBC Project Godspeed unterwegs, der maßgeblich die Konstruktion des neuen Formel von VBC beeinflusst hat.