Die Euro Touring Series ist die derzeit erfolgreichste internationale Rennserie. Fahrer von allen Kontinenten nehmen daran teil. Regelmäßig trifft sich zu den Rennen die RC-Car-Elite aus Europa. In der Modified-Klasse geben sich immer wieder Weltmeister ein Stelldichein. Beim letzten Rennen der Saison 2013/2014 waren es gleich fünf: Marc Rheinard (Deutschland) Atsushi Hara (Japan), Andy Moore (Großbritannien), Jilles Groskamp (Niederlande) und Meen Veyrak (Thailand).
Die Anfänge
Ins Leben gerufen haben die Serie der Deutsche Uwe Rheinard und der Amerikaner Scotty Ernst. Aus einem zunächst nur einmal im Jahr ausgetragenen Speed-Weekend entwickelten sie im Jahr 2007 die Euro Touring Series. In die erste Saison starteten sie – mit noch mäßiger Beteiligung – mit vier Saisonrennen in Kastellaun (Deutschland), Veyle (Dänemark), Heemstede (Niederlande) und Andernach (Deutschland). In der zweiten Saison boten Sie bereits fünf Einzelläufe an. 288 verschiedene Starter zählten die Veranstalter in der Saison 2008/2009. Bereits in der dritten Saison (2009/2010) verdoppelten sich die Starterzahlen. Zu den sechs Rennen in Kastellaun, Budapest (Ungarn), Hrotovice (Tschechien), Warschau (Polen), Heemstede und Andernach kamen 586 Fahrer. Allein in Pro Stock stieg die Zahl auf 337. Ein Grund: Die Organisatoren, Uwe Rheinard und Scotty Ernst, verbannten die umstrittenen Powerprogramme aus der Pro Stock-Klasse und schufen so mehr Chancengleichheit. Zuvor waren regelmäßig Regler und Motoren abgeraucht, weil einzelne Fahrer einfach zu viel aus ihrem Material herausholen wollten.
Rekordstarterzahl
In der letzten Saison (2013/2014) trugen sich über 768 Fahrer in die Siegerlisten ein – ein neuer Serien-Rekord. Beim zweiten Saisonlauf im Januar 2014 in Mülheim-Kärlich brachen die Veranstalter die 300er Marke. Exakt 361 kämpften in den drei Klassen um den Sieg und gute Platzierungen. Scotty Ernst, Weltreisender in Sachen RC-Car-Rennen, hat in den USA zwar schon Rennen mit mehr Teilnehmern durchgeführt, aber noch nie mit über 200 Fahrern in einer Rennklasse. Die 202 Starter in der Pro Stock-Klasse sind von daher weltrekordverdächtig.
Härtetest für Fahrer und Hersteller
In nur sieben Jahren ist es den beiden Veranstaltern und ihrem Team gelungen, die Serie zum Härtetest für die Fahrer aber auch die Hersteller zu machen. Ein Sieg in Modified zählt heute mehr als ein nationaler oder europäischer Titel. Längst testen und entwickeln die Hersteller ihre Produkte vor allem während der ETS-Saison. Nirgendwo sonst können Hersteller und Fahrer so unmittelbar erproben, wo sie im Vergleich zur Konkurrenz stehen. Immer wieder reisen führende Techniker der Fahrzeughersteller zu den einzelnen Rennen. In der Pro Stock-Klasse gehen regelmäßig die besten Fahrer aus Europa an den Start
Drei Klassen
Gefahren werden derzeit drei Klassen:
- Tourenwagen Modified: In der schnellsten Klasse ist jegliches Tuning erlaubt. Jeweils die neuesten technischen Entwicklungen – ob im Fahrzeugbereich oder beim Zubehör – werden eingesetzt. Es gibt kein Motorlimit. Auf den langen Geraden der Außenstrecken erreichen die Fahrzeuge Geschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometer. Lediglich die Reifen sind vorgeschrieben. Eingesetzt werden aktuell Kompletträder der Firma Ride.
- Tourenwagen Pro Stock: Wie in der Modified-Klasse sind die Fahrzeuge freigestellt. Es gilt ein Mindestgewicht von 1350 Gramm. Reglementiert ist die Motor-Regler-Kombo. Seit der letzten Saison ist nur eine Kombo von Muchmore erlaubt. Die Motoren werden zu jedem Rennen vom Veranstalter an die Fahrer ausgegeben. Es werden die gleichen Reifen wie in Modified gefahren. Weit über die Hälfte der Fahrer geht in dieser Klasse an den Start. Das zeigt, dass das Konzept überzeugt.
- Formel: Die Formel-Klasse integrierten die Veranstalter in der Saison 2011/2012 in die Euro Touring Series. Beim zweiten Lauf der Saison in Scandiano (Italien) reisten gleich an die 40 Fahrer mit ihren Formel-Boliden an. In der Saison 2013/2014 zählten die Veranstalter 111 verschiedene Fahrer. Erlaubt sind alle Formelfahrzeuge. Elektro. Regler und Motor sind vorgeschrieben. Derzeit darf nur eine Kombo von Hobywing eingesetzt werden. Der Motor wird bei jedem Rennen ausgegeben. Reglementiert sind auch die Reifen. Gefahren wird aktuell ein Komplettrad von Ride.
Die Champions
Seit gut vier Jahren drückt Ronald Völker der Euro Touring Series in der Königsklasse den Stempel auf. Vier Mal hintereinander wurde er Champion. Insgesamt 11 Einzelrennen gewann er mit einem von LRP gepowerten Yokomo. Insbesondere auf Teppich feierte er immer wieder Triumphe. Der Niederländer Jilles Groskamp, Weltmeister Tourenwagen Elektro, gewann den Titel in den ersten beiden Jahren. Er fährt Tamiya, genauso wie Marc Rheinard, der sich den ETS-Titel in der Saison 2009/2010 holte. Mit 12 Einzelsiegen hat dreimalige Weltmeister Marc Rheinard sogar einen mehr als Ronald Völker auf seinem Konto.
Mit dem Tschechen Marek Cerny gelang es 2014 zum ersten Mal einem Fahrer in der Pro Stock-Klasse seinen Titel zu verteidigen. Er musste dafür aber hart mit seinem Teamgefährten Jan Ratheisky kämpfen. Die Entscheidung fiel erst im letzten Lauf in der Hudy Arena in Trencin (Slowakei), auf der Heimstrecke Marek Cernys. Wie Cerny hat auch Alexander Stocker zwei Mal den Titel gewonnen.
Die noch recht junge Klasse Formel wird von dem deutschen Jan Ratheisky dominiert. In diesem Jahr konnte er seinen Titel, den im Vorjahr mit einem Serpent F110 gewonnen hatte, mit einem Xray Prototypen erfolgreich verteidigen. Insgesamt gewann der Deutsche acht der letzten zwölf Rennen in der Formalklasse.
Stand: 28.08.2014