Die amerikanische Firma Associated ist in der Elektroklasse Buggy 2WD seit jeher eine Macht. Mehrere Weltmeistertitel sprechen für sich. Zuletzt feierte das Werksteam im Jahr 2015 den Gewinn der Weltmeisterschaft in dieser Klasse in der Yataba Arena. Diese wurde auf Teppich ausgetragen, ein in Amerika viel diskutierter und in Europa viel eingesetzter Untergrund für diverse Offroadrennen.
Den B6 gibt es in zwei Varianten. Die normale Variante mit Mittelmotor ist für Strecken mit mittleren bis viel Griff konzipiert. Der B6D – D steht für Dirt – hat seine Vorzüge auf losen Untergründen.

Der deutsche Associated Importeur, die Firma LRP, hat BRCNEWS die Team Kit-Variante des B6 für einen Test zur Verfügung gestellt.
Konstruktion und Ausstattung
Der B6 geht wie seine Konkurrenten mit der Zeit und setzt im Design und Ausstattung auf die aktuellen Trends in der Szene. Zu nennen sind der Mittelmotor, die liegende Getriebeeinheit oder auch die Big Bore -Dämpfer.
Die verwendeten Materialen sind gut durchdacht und gut verarbeitet. Das war nicht immer so. Die Chassisplatte ist aus Aluminium. Ebenso wie einige andere Teile des Team Kit-Baukastens. Das sind unter anderem die Radmitnehmer, Distanzscheiben, die Motorplatte, Teile der Stoßdämpfer und der Radaufhängung. Die Stoßdämpferbrücken sind aus Kohlefaser. Alle weiteren Teile sind wie im Offroad üblich aus verstärktem Kunststoff.
Bei der Konstruktion setzt Associated – wie einige andere Produzenten – nun auch auf eine liegende Getriebebox. Durch das dreiteilige Getriebe wird der Motor nun auf der linken Seite verbaut und durch die niedrige Bauweise wird der Schwerpunkt gesenkt.

Das Auto bietet schon aus dem Baukasten heraus eine Vielzahl an Setup Optionen. Am Fahrzeug lassen sich der Radnachlauf der Vorderachse, Radsturz an beiden Achsen und die Geometrie der Aufhängung durch diverse Anschraubpunkte ändern.

Auch die Vorspur ist durch den Halter aus Aluminium und den dazugehörenden Einsätzen aus Kunststoff veränderbar.

Der Akkuhalter bietet verschiedene Positionen für einen Short LiPo, um die Balance des Fahrzeugs zu beeinflussen.

Der Baukasten für Teppich enthält ein Kegeldifferenzial, das mit unterschiedlichen Silikonölen in der Härte verändert werden kann.

Ebenso sind die bewährten Associated Big Bore-Stoßdämpfer dabei. Eine Karosserie, sowie ein Heckflügel aus Lexan runden das Paket ab.

Zusammenbau
Der Baukasten des B6 zeigt sich auf den ersten Blick recht Old School. Er enthält eine Bauanleitung in Papierform. Der zweite Blick erfreut vor allem Umsteiger auf Associated oder Neueinsteiger, denn der Buggy ist komplett mit metrischen Schrauben und Muttern versehen. Das erspart die Anschaffung eines zölligen Schlüsselsatzes. Ein elektrischer Schrauber ist aber gerade für die langen Schrauben, die in den gehärteten Kunststoff gedreht werden müssen, zu empfehlen.
Der Zusammenbau ist problemlos und nach einigen Stunden sorgfältiger Arbeit sollte das Fahrzeug bereit für die Strecke sein.
Associated geizt bei dem Fahrzeug definitiv nicht. Anstatt der üblichen Sparvarianten der verwendeten Silikonölen, mit denen normal nur die vier Stoßdämpfer gerade so befüllt werden können, werden hier drei komplette Fläschchen der Öle mitgeliefert. Die Silikonöle, Fette und andere Öle von Associated sind sehr hochwertig und gehören mit zu den besten im RC-Car-Bereich.

Zwischenfazit
Der Associated B6 ist im Vergleich zu seinem Vorgänger B5M eine komplette Neukonstruktion. Mit ihm bieten die Amerikaner eine gute Plattform für die bei uns viel benutzen Untergründe wie Teppich und Kunstrasen an. Die Resultate bei der WM und beim Finale der Euro Offroad Series 2016 am Nürburgring, bei dem das Fahrzeug erstmals dem deutschen Publikum präsentiert wurde, sprechen für das neue Fahrzeug.

Der Baukasten macht einen sehr guten Eindruck. Wie sich der Buggy in der Praxis schlägt, darüber berichtet BRCNEWS im zweiten Teil des Testberichtes.