Xray XB2 im Test – Teil 2

Ein Fahrzeug muss in der Praxis funktionieren. Der weitaus größte Teil aller Buggyrennen werden in Deutschland auf Teppich oder Kunstrasen ausgetragen. Die neuen Buggys mit Mittelmotor funktionieren auf diesen Untergründen am besten. Im praktischen Teil des Tests stand deshalb die Carpet-Version auf dem Prüfstand.

BRCNEWS hat das Fahrzeug bei einigen Testfahrten in der Racingarena Limburg auf der alten, sowie der brandneuen Streckenführung und bei zwei Läufen der Euro Offroad Series geprüft.

Feinjustierung

Vor der Jungfernfahrt eines neuen Fahrzeugs sind die letzten Einstellungen vorzunehmen.  Der Radsturz der vier Räder wurde rundum auf 1,5 Grad eingestellt. Die Vorspur der Hinterachse betrug nach den gewählten Kunststoffeinsätzen der Bauanleitung drei Grad. An der Vorderachse wurde die Spur leicht geöffnet. Dadurch lässt sich das Fahrzeug ruhiger fahren. Für die Stoßdämpfer wählte ich Silikonöl von Associated, dass ich bisher bei allen Offroadfahrzeugen benutzt hatte. Somit konnte ich die Härte des Öls besser einschätzen. Die vorderen Stoßdämpfer befüllte ich mit 40er Silikonöl und die hinteren mit 35er Öl. Für das Kegeldifferenzial wählte ich das dem Baukasten beiliegende 3000er Silikonöl von Hudy. Für den nötigen Antrieb sorgte eine 7,5 Turns Motoren-Reglerkombination von Orion.

Erster Test in Limburg

Die erste Ausfahrt in Limburg sollte mir einen ersten Eindruck über das Fahrzeug verschaffen, da bereits eine Woche später das EOS Finale am Nürburgring stattfinden sollte. Der XB2 Carpet war sehr leicht über die Hindernisse der niederländischen Bahn zu steuern. Auch die bei vielen Fahrern gefürchteten sogenannten Waschbretter waren kein Problem.

Der XB2 Carpet auf der alten Streckenführung in der Racingarena Limburg.
Der XB2 Carpet auf der alten Streckenführung in der Racingarena Limburg.

Das Fahrwerk arbeitete gut und sorgte nach Sprüngen und in Kurven stets für den ausreichenden Kontakt der Räder mit der Strecke.

Härtetest EOS

Eine Woche später stand die erste richtige Bewährungsprobe für den Offroader an. Das EOS Finale war mit weit über 100 Fahrern in der 2WD-Klasse stark besetzt und bot eine gute Möglichkeit, die Stärken des XB2 Carpets zu testen. Während des Trainings auf der recht komplizierten Strecke veränderte ich einiges am Setup. Bis zum ersten Vorlauf wechselte ich das Silikonöl in den Stoßdämpfern auf 45er Öl vorne und 40er Öl hinten. Das Differenzial füllte ich härterem 5000er Hudyöl.

Beim Ausbau des Differenzails muss nur eine Kappe anstelle der Komplettenbox demontiert werden.
Arbeiten am Diff gehen dank der gut durchdachten Gearbox zügig vonstatten.

Den größten Unterschied machte allerdings der Umbau der Kunststoffteile der mittleren Kunststoffhärte auf die deutlich härtere Variante. Das Fahrzeug war deutlich präziser zu steuern, und die Rundenzeiten konnten durch die deutlich verbesserte Performance in den flachen Infieldpassagen reduziert werden. Am Ende sprang für mich ein Platz im F-Finale heraus und somit für mich die beste Platzierung bei einem EOS-Lauf bisher.

Beim EOS kommt es auch auf eine gute Lage in den flachen Infieldpassagen an.
Beim EOS kommt es auch auf eine gute Lage in den flachen Infieldpassagen an.

  Erneuter Test in Limburg und am Nürburgring.

Mit den gewonnen Erkenntnissen über das verbesserte Setup ging es dann noch mal nach in die Racing Arena Limburg nach Sittard. Dort wurde über den Sommer eine neue Strecke gebaut. Da der Teppich aber der gleiche war, konnte ich das Setup mit den Fahrten davor vergleichen. Das härtere Fahrwerk war auch in der Racing Arena die deutlich bessere Wahl. Der XB2 macht es dem Fahrer einfach, sich voll und ganz auf die Sprünge zu konzentrieren.

Eine Woche später ging es wieder zum Nürburgring zurück. Diesmal war die Strecke deutlich einfacher zu fahren als die zum Saisonfinale im Mai. Der XB2 lief gut. Bei diesem Event fuhren einige Xrayteamfahrer den Prototypen des XB2 für die Saison 2016/2017. Die Getriebebox liegt näher an der Hinterachse. Der Motor sitzt nun auf der rechten/linken Seite.

Fazit

Die XB2 Plattform von Xray hat mit den 2016er Modellen einen guten Start hingelegt. Das Fahrzeug lässt sich leicht steuern. Die Einstellmöglichkeiten sind groß. Diverse Optonparts vergrößern die Setup-Palette. Setupänderungen sind auf der Strecke und an der Fernsteuerung deutlich spürbar. Auch die harte Kunststoffvariante ist sehr stabil, sodass es während den Tests zu keinem Defekt kam.

Viele Kunststoffparts liegen in den Härten "Mittel und Hart" bei.
Viele Kunststoffparts liegen in den Härten „Mittel und Hart“ bei.

Die Haltbarkeit aller Teile und die gute Performance direkt aus der Box sind ein Markenzeichen von Xray.

Die vom Xrayteam eingesetzten Prototypen beim EOS-Auftaktrennen im September im Ringboulevard waren schon sehr nah an der Verkaufversion des neuen 2017er Modells dran. Es ist ab Anfang Oktober im Handel erhältlich.

 


Ausstattung des Testmodells
  • Fernsteuerung:     Sanwa M12
  • Empfänger: Sanwa R481
  • Lenkservo:  Sanwa ERS-971
  • Motor: Orion Vortex 7,5 Turns
  • Regler:      Orion Vortex R10
  • Akku :       Gens Ace Short LiPo
  • Karosserie: Xray (Lackierung www.juicycolors.de)
  • Reifen     : Schumacher Stagger auf der Vorderachse, Schumacher Minipin auf der Hinterachse

Zum ersten Teil des Testberichtes: