XRAY X1 im Test – Teil 1

Ende des vergangenen Jahres ging der erfolgreiche Prototyp des ersten XRAY-Formel im Maßstab 1:10 in die Serienproduktion.

Stolz auf den Titel. Das zeigt schon die Verpackung
Stolz auf den Titel. Das zeigt schon die Verpackung

Zuvor konnte der Prototyp von Jan Ratheisky den Gesamttitel der Formel-Klasse der Euro Touring Series 2013/2014 gewinnen, einer Serie die der Formel-Klasse zu einem neuen Boom verhalf.

Beim letzten Lauf der Euro Touring Series zu Beginn des Jahres in Mühlheim-Kährlich waren 99 Formel-Fahrer am Start. Viele davon setzten auf den neuen XRAY X1, der in Deutschland von SMI vertrieben wird.

BRCNEWS nimmt den Boliden unter die Lupe. Der Testbericht in drei Teilen soll zeigen, ob das Vertrauen in den neuen Boliden gerechtfertigt ist.

Ausstattung des Baukastens

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Der Inhalt des Baukastens. Dem X1 liegt bereits eine Karosserie bei.

Der Xray X1 kommt in den Xray typischen schmalen Pappkartons daher. Zusätzlich zum Baukasten wird allerdings noch eine einzeln verpackte Karosserie, die den Konturen des fertigen Chassis exakt entspricht, mitgeliefert.

Dass der X1 ein Wettbewerbsfahrzeug ist, ist deutlich an der Auswahl der genutzten Materialien zu erkennen. Die Chassisplatte,  die Heckplatte, die oberen und unteren Querlenker, der Querlenkerhalter sowie die beiden Dämpfer- und Karosserieträgerbrücken sind aus Kohlefaser gefertigt. Aus Aluminium wurden die Pfosten, die Spannschrauben, die Servohalter, Teile des zentralen und des seitlichen Stoßdämpfers und die Motor- und Hinterachsträger produziert.  Bis auf die hinteren Bulks sind alle Teile im Xray typischen Orange eloxiert. Die beim Formel am Heck sichtbaren Träger wurden in einem neutralen Schwarz eloxiert.

Das Heck im neutralen Schwarz
Das Heck im neutralen Schwarz

Das harmoniert so deutlich besser mit den Lackierungen der Karosserie.  Für das hintere Kugeldifferenzial liegt ein ensprechendes Zahnrad schon bei. Des Weiteren enthält der Bausatz ein Set Einsätze für Setups, einen Heckflügel und zwei Frontflügel aus Lexan. Der beiliegende Kugellagersatz ist vorgeölt und mit blauen Kunststoffdichtungen versiegelt. Diese lassen sich für eine Wartung leicht mit einem Skalpell vorsichtig abnehmen.

Simple Konstruktion als Erfolgskonzept?

Die Details in der Übersicht.

Die Konstruktion des X1 ist einfach gehalten.  Auf der Chassisplatte werden vorne über Pfosten die beiden oberen und und unteren Querlenker montiert. Über eine Kugelkopf und einem Einsatz kann sich der obere Querlenker bewegen.

Die Vorderachse. Die oberen Querlenker sind beweglich.
Die Vorderachse. Die oberen Querlenker sind beweglich.

Der untere Querlenker darf dies in vielen Reglements nicht. Gefedert wird die Achse von einer kleinen Feder am Radträger. Diese kann über Distanzscheiben am Stift vorgespannt werden.  Zusätzliche Federhärten sind getrennt erhältlich.

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Die kleine Feder sorgt für die notwendige Stoßdämpfung.

 

 

 

 

 

Radsturz und Radnachlauf werden beim Xray über Einsätze an der Querlenkerplatte verstellt. Das Prinzip ist simpel.

Die verschiedenen Einsätze für Radnachlauf und Radsturz.
Die verschiedenen Einsätze für Radnachlauf und Radsturz.

Durch die Ausrichtung der Einsätze kann ein Radsturz von bis zu 2,5 Grad erreicht werden.  Der Nachlauf lässt sich auf drei, sechs, neun und zwölf Grad festlegen. Bei dieser Variante wird zwar auf eine stufenlose Einstellung verzichtet. Die Vorteile – wie ein Einstellen ohne teure Set-Up-Systeme und die Stabilität beim Fahren – werden so gewährleistet. Verschieben und verstellen kann sich hier nichts.

Die Fahrzeughöhe wird vorne an den Querlenkerpfosten mit Unterlegscheiben, an der Hinterachse mit verschiedenen Exzentereinsätzen an der Antriebswelle verändert.

Die Dämpfung der Hinterachse wird von einem ganzen System übernommen. Der zentrale Stoßdämpfer ist eine längere Version des Tourenwagenstoßdämpfers von Xray.

Das Dämpfungssystem im hinteren Teil des Farhzeugs.
Das Dämpfungssystem im hinteren Teil des Fahrzeugs.

Ein weiterer mit Silikonöl befüllter Dämpfer übernimmt die seitliche Stoßdämpfung. Unterstützt werden die beiden Stoßdämpfer zusätzlich noch von zwei Federn. Auch diese gibt es in unterschiedlichen Federhärten.

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Das Kugeldifferenzial.

Die Kraftverteilung auf die Räder übernimmt ein Kugeldifferenzial. Das Drucklager ist bereits vormontiert.

 

 

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Der LiPo wurde hier quer verbaut. Alternativ kann er längs eingelegt werden.

Der Xray X1 ist für einen Einsatz mit Short-LiPos ausgelegt. Der Shorty kann allerdings längs oder quer eingelegt werden. Dadurch lässt sich die Balance des Fahrzeugs verändern.

Zwischenfazit

Die aktuellen Reglements der Formel-Klasse lassen Spielraum für Profis, Fortgeschrittene und Anfänger. In Anlehnung an das ETS-Reglement ist meist ein beherrschbarer 21.5 T Motor vorgeschrieben.

Der Formel von Xray setzt eindeutig auch auf einfaches Handling für jeden Fahrer.  Das Einstellen des Fahrzeugs stellt auch Anfänger vor keine Probleme. Trotzdem hat der X1 eine ganze Reihe Möglichkeiten für Änderungen am Set-Up.

Wie sich der X1 auf der Strecke schlägt, beschreibt der zweite Teil des Tests.

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