Der Boom der neuen Formelklasse Elektro hält unvermindert an. Die Zahl der Hersteller, die eigene Fahrzeuge auf den Markt bringen, steigt. Auch für die Firma Shepherd ist dieser wachsende Markt interessant, so dass die auf Vebrennerfahrzeuge spezialisierte Marke nun mit dem Shepherd Velox F1 ein Chassis für Formelbegeisterte anbietet.
Ob das neue Fahrzeug überzeugen und eine ernsthafte Konkurrenz für die aktuellen Platzhirsche der Klasse sein kann, wird der zweiteilige Test bei BRCNEWS zeigen.
Konstruktion und Ausstattung
Der Velox F1 ist für den Wettbewerb konstruiert. Das zeigt die Auswahl der verbauten Materialien. Die Chassisplatten und Dämpferbrücken wurden ebenso wie der Heckflügelhalter aus Kohlefaser gefertigt. Die Bulkheads und die Servohalterung sind aus blau eloxiertem Aluminium. Die restlichen Teile sind aus Titan und verstärktem Kunststoff.
Die Konstruktion gleicht den bisher bewährten Optionen der aktuellen Fahrzeuge. Angetrieben wird das Fahrzeug über eine Antriebswelle an der Hinterachse. Auf ihr sitzt ein Kugeldifferenzial. Der hintere Pod wird über eine Doppeltubekonstruktion, dem zentralen Stoßdämpfer und den zwei Seitenfedern gedämpft.
An der Vorderachse bleibt durch das strenge Reglement der Klasse – nahezu alle Rennenveraanstalter haben das ETS-Reglement übernommen – wenig Spielraum für Innovationen. Die unteren Querlenker aus Kohlefaser sind über Aluminiumträger fest mit der Chassisplatte verbunden.
Die Stoßdämpfung der Vorderachse findet am Hinpin über zwei kleine Federn statt. Dafür ist der obere Querlenker auf der Innenseite mit Kugelköpfen montiert und somit beweglich. Diese Querlenker bestehen aus drei Teilen. Einer üblichen Kugelkopfpfanne, einer Gewindestange und einem Y-Arm. Durch die Bauweise mit der Gewindestange kann der Sturz an der Vorderachse stufenlos verstellt werden.
Der Nachlauf des Fahrzeugs wird über Kunststoffeinsätze an der Querlenkerhalterung verstellt.
Der benötigte Short-LiPo kann quer oder in Fahrtrichtung montiert werden. Dadurch bietet der Sheperd einige Optionen für die Gewichtsverteilung. Des Weiteren gibt es noch unterschiedliche Anschraubpunkte für eine Verstellung des Ackermanns und des Heckflügels. Die Fahrzeughöhe wird mit Hilfe von Distanzscheiben eingestellt.
Dem Baukasten liegt außerdem eine Formelkarosserie bei. Zusätzlich gibt es noch die ETS legalen Front und Heckflügel der Firma Serpent dazu.
Zusammenbau
Der Zusammenbau des Shepherd Velox F1 ist für den geübten Bauer kein großes Problem. Ein solches Formelfahrzeug lässt sich in gut zwei Stunden sorgsam zusammenbauen. Die Anleitung befindet sich auf einem beiliegenden USB-Stick mit Firmenlogo. Praktisch finde ich die in Spritzen abgefüllten Fette für das Differenzial. Damit lassen sich die Substanzen hervorragend auf die Bauteile auftragen.
Beim Zusammenbau der Tubes sollte man darauf achten, dass das Silikonöl nur in den Rillen und nicht auf dem kompletten Stab verteilt ist.
Wer lieber Vorsicht walten lässt, sollte die Kanten der Kohlefaserteile erst leicht abschmirgeln und dann mit Sekundenkleber versiegeln. Das schützt vor einem Auseinanderreißen die Kohlefaserschichten bei einem Crash.
Zwischenfazit
Der Shepherd Velox F1 ist eine weitere Marke im bereits schon gut besetzten Angebot der Formelfahrzeuge. Das enge ETS-Reglement lässt aber kaum Innovationen zu, wodurch nur anhand der Geometrie Verbesserungen stattfinden können. Der Velox X1 ist im Verhältnis zu vielen seiner Konkurrenten relativ breit gebaut. Die Chassisplatte bietet so ausreichend Platz für den Einbau der elektronischen Komponenten. Es kann deshalb auch mit der Positionierung dieser gearbeitet werden, um eine Gewichtsverlagerung zu erreichen.
Im zweiten Teil des Tests wird BRCNEWS den Velox F1 auf seine Performance in der Praxis prüfen.
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