„Der Erfolg beim Reedy Race of Champions bedeutet mir sehr viel“

Markus Mobers hat das erste Reedy Race of Champions in der Klasse 1:12 in England gewonnen. Mit seiner großen Erfahrung setzte er sich im allerletzten der zehn Durchgänge an die Spitze. BRCNEWS sprach mit ihm über das Rennen, seine Erfolge in der Klasse 1:10 und deren Zukunft.

BRCNEWS: In deiner langen Karriere hast du viele Rennen gewonnen. Was bedeutet dir dieser Erfolg im Reedy Race of Champions?

Markus Mobers: Der Erfolg bedeutet mir sehr viel, zumal es das erste Reedy Race of Champions in der Klasse 1:12 war. Dieser Sieg wird immer in Erinnerung bleiben. Wichtiger ist mir jedoch, dass sich meine Testarbeit in den letzten Monaten ausgezahlt hat und dass ich mit meinem neuen CRC Auto und den Team Orion Upgrades an Pace zugelegt habe. Dies wird mir bei der kommenden Europameisterschaft in der Hudy Arena helfen.

BRCNEWS: Der Austragungsmodus des Reedy Races ist ja ein ganz besonderer. Wie hast du dich darauf mental und taktisch eingestellt?

Markus Mobers: Eigentlich habe ich mich darauf gar nicht speziell vorbereitet. Ein gewisses Glück gehört bei diesem Austragungsmodus sicherlich dazu. Ich bin dafür bekannt wenig Fahrfehler zu machen, was bei diesem Modus wichtig ist. Besonders bei den Starts ist Wachsamkeit geboten, um so viele Positionen wie möglich zu gewinnen und keine Stop- und Go-Strafe zu erhalten.

BRCNEWS: Die letzten Monate haben gezeigt, dass Du auch nach über 30 Jahren im Rennzirkus noch ganz vorne mitfahren kannst. Du bist im Frühjahr 2015 auf dem Eifelring zum 16. Male Deutscher Meister in der Klasse 1:12 Expert geworden. Bei den Europameisterschaften in der Hudy Arena warst du Fünfter, kurz vor Weihnachten hast Du in der Racing Arena Limburg, deiner neuen Heimstrecke, das Masters of Foam gewonnen. Was hält dich fit? Wie motivierst Du dich immer wieder aufs Neue?

Markus Mobers: Nun ja, zwischen 2009 und 2012 habe ich etwas zurückgesteckt, da meine zwei Söhne geboren wurden. Dies ist ein normaler Vorgang im Leben und hat absolute Priorität. Die Dinge und Abläufe werden auf den Kopf gestellt und man muss sich der Umstellung anpassen. Seit 2013 bleibt mir wieder „etwas“ mehr Zeit und man lernt als Mensch, seine Zeit besser einzuteilen. Das hat weniger mit Motivation oder Training zu tun, sondern mit zeitlichen Aspekten. Die Neueröffnung der Racing Arena Limburg spielt mir als Familienvater natürlich auch in die Karten, denn diese befindet sich nur rund zehn Minuten von meinem Wohnort. Somit sind die Wege zu Testzwecken sehr kurz und ich habe ständig die Möglichkeit kurzfristig ein Training wahrzunehmen.

Ein ganz großer Aspekt bei mir ist Spaß. Ich kann nicht sagen, dass der Fun-Effekt in den Jahren weniger geworden ist. Besonders das Miteinander mit den Jungs, die ich schon Jahrzehnte kenne, ist mir sehr wichtig. Da geht es nicht nur um den RC Sport, die „Nebenschauplätze“ sind zumeist noch amüsanter.

„Die Leistungsdaten sind explodiert”

BRCNEWS: Die Starterzahlen in der Klasse 1:12 steigen. Das Interesse wächst. Wo siehst Du die Klasse in der Zukunft? Was könnte noch besser gemacht werden?

Markus Mobers: Ja, das ist richtig. In den letzten zwei, drei Jahren sind die Starterzahlen und das Interesse stetig gestiegen. Das größte Problem wird die steigende Leistung der Elektronik sein. Brushless und Lipo-Technik haben Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind. Dennoch gibt es auch Nachteile. Die Leistungsdaten sind explodiert, und es ist sehr schwierig, die Power einzudämmen.
Deswegen finde ich es sehr wichtig, dass es im 1:12 Bereich eine dritte langsame Klasse, wie zum Beispiel die 17.5er Klasse beim Masters of Foam, gibt. Ohne so eine Einsteigerklasse wird es schwierig neue Leute oder Anfänger zu gewinnen. Es ist einfach nicht möglich ein Modified-Auto oder ein 10.5er befeuertes Auto als Einsteiger oder auch Umsteiger vernünftig zu bewegen.

Es gibt nun Überlegungen eine GT12-Klasse in Deutschland einzuführen. Davon halte ich persönlich gar Nichts, denn es würde wieder die Einrichtung einer komplett neuen Klasse bedeuten. Es reicht die vorhandenen Fahrzeuge zu verwenden, und dort lediglich eine 17.5er oder sogar eine 21.5er Klasse hinzu zu fügen.

Ferner ist es wichtig mehr 1:12 Rennen zu organisieren. Das Interesse ist da, nur ist es recht schwierig, Menschen zu mehr „Eigeninitiative“ zu bewegen. Durch die zahlreichen permanenten Hallen, die Ende der 90er entstanden sind, ist ein echtes Vereinsleben mit Auf- und Abbau einer Bahn, in etwa einer Turnhalle, auf der Strecke geblieben.

Schön wäre es auch einmal 1:12 zusammen mit dem ETS zu fahren. Nach einem Gespräch mit den Veranstaltern wurde uns aber mitgeteilt, dass aus zeitlichen Gründen dies nicht möglich ist.

BRCNEWS: Du hast eine Familie, Du hast einen Beruf. Bleibt dir da ausreichend Zeit, deinem Hobby zu frönen? Bleibt dir die Zeit, dich weiter für die älteste RC-Car-Klasse einzusetzen.

Markus Mobers: Wie oben schon erwähnt ist das Zeitmanagement schwierig. Möglicherweise wird es schwierig, mich weiter für das „Masters of Foam“ und andere Rennen einzusetzen. Deswegen würde ich zusätzliche Initiativen von anderen Personen begrüßen.

Grundsätzlich haben Familie und Beruf Vorrang. Es hängt immer von der aktuellen Lebenslage ab, in wie weit ich den Sport betreiben kann. Die Situationen können sich ständig ändern, deswegen ist es schwierig hier eine Aussage zu treffen.

BRCNEWS: Danke für das Gespräch.


MoF.068x
Markus Mobers Fahrzeug beim Reedy Race
  • Fahrzeug: CRC XTI WC
  • Karosserie: Blackart 006
  • Motor: Team Orion VST 2 xlw, 4.0 Turns
  • Regler: Team Orion 1S
  • Akku: Team Orion 1S
  • Reifen: MobGums silber/magenta
  • Servo: Sanwa
  • Sender: Sanwa M12S
  • Lader: Team Orion Advantage Touch

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